So besingt Prince die Schweiz
Morgen erscheint das neue Album von Prince. Wie klingt die Scheibe? Und vor allem das Lied, in dem der Superstar eine Schweizer Landschaft besingt? Wir haben Hörproben.

Die neue CD des Stars liegt in deutschsprachigen Ländern dem «Rolling Stone» vom 22. Juli bei, in Frankreich dem «Courrier International» und in England dem «Daily Mirror». Im CD-Geschäft soll «20Ten» - je nach Zählung Album Nummer 27 bis 29 seit 1978 - zunächst nicht erhältlich sein.
Das neue Album «20Ten» enthält zwar nichts, was man von Prince nicht so ähnlich schon gehört hat, kann dem riesigen Gesamtwerk aber durchaus den einen oder anderen Hit hinzufügen.
Bereits der Auftakt «Compassion» - ein Elektrofunk-Stück im Stil der frühen 1980er mit melodischer Nähe zur «Rocky Horror Picture Show» - gelingt vorzüglich:
Auch bei «Beginning Endlessly» dominieren Synthesizer- Fanfaren wie vor knapp 30 Jahren, ehe eine für Prince so typische Funk-Gitarre den Song ins Ziel bringt.
Es folgen hübsche Beispiele des Schlafzimmer-Soul («Future Soul Song», «Walk In Sand») mit äusserst variablem Gesang - und immer wieder treibende Groove-Songs, die an frühere Grosstaten erinnern («Sticky Like Glue», das gesellschaftskritische «Act Of God»):
Im Stück «Lavaux» besingt der Star die Schönheit des gleichnamigen Waadtländer Weinbaugebietes:
Das schlagerhafte, grossmäulige «Everybody Loves Me» sei ihm verziehen - Prince ist wieder da, auch als Zeitschriften-Beilage.
Zeichen der Zeit erkannt
Schon «Planet Earth» (2007) hatte Prince der britischen «Mail On Sunday» beilegen lassen. Die ungewöhnliche Vermarktungsstrategie wurde damals noch als Akt der Rebellion gegen sein Plattenlabel gewertet. Mit rund 100 Millionen verkauften Tonträgern im Gepäck konnte er es sich offensichtlich leisten.
Was ist das nun diesmal: ein künstlerischer und kommerzieller Ausverkauf oder eine weitere raffinierte Wendung in der wechselvollen Karriere des 1,60 Meter grossen Pop-Riesen Prince Rogers Nelson aus Minneapolis?
Aber vielleicht ist er mit dem Vertriebsweg Zeitung/Zeitschrift ja auch wieder seiner Zeit voraus. Dass das Internet die Musikindustrie schwer unter Druck setzt, hatte Prince schon in den 1990er Jahren geahnt - und früh vom Download-Boom profitiert.
Ausser Frage steht indes, dass Prince nach wie vor einer der weltweit mitreissendsten Live-Musiker ist. Ob The Revolution, New Power Generation oder seine neue Band: Prince hat immer fantastische Begleitmusiker an seiner Seite und ist doch jederzeit der charismatische Mittelpunkt der Show.
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