Playoff-Final FrauenSm’Aesch behält in Krimi die Oberhand
Die Volleyballerinnen von Sm’Aesch-Pfeffingen besiegen Meister Viteos NUC in fünf Sätzen mit 3:2 und gleichen die Playoff-Finalserie aus.

Die ganze Löhrenackerhalle erhob sich. Egal, ob auf dem Balkon, auf der VIP-Tribüne oder auf der extra für die Finalserie errichteten Zusatztribüne – alle Fans zollten den beiden Teams nach Spielende mit Standing Ovations Tribut. Sm’Aesch-Pfeffingen und Viteos NUC hatten sich in den fünf vorausgegangenen Sätzen einen wahren Fight geliefert – der eines Finals definitiv würdig war.
Dieses Mal behielt Sm’Aesch-Pfeffingen am Ende die Oberhand, mit 3:2 feierten sie im Tie-Break den ersten Sieg in der Finalserie gegen das favorisierte Neuchâtel, ihren ersten gegen die Neuenburgerinnen in dieser Spielzeit überhaupt. 1:1 steht es nun nach zwei Spielen und das Team von Cheftrainer Andi Vollmer bewies endlich, was man in den vergangenen Wochen bereits des Öfteren angekündigt hatte: Dass man mit dem Meister nicht nur mithalten, sondern ihn auch schlagen kann.
Im ersten Durchgang wirkten beide Teams zu Beginn nervös, das Spiel begann mit fünf Service-Fehlern in Folge. Kurz darauf fingen sich die Finalistinnen, insbesondere Sm’Aesch-Pfeffingen. Doch bei der 16:12-Führung für die Baselbieterinnen wurde es in der tosenden Mehrzweckhalle für einmal mucksmäuschenstill: Sm’Aesch-Angreiferin Sarah Van Rooij trat bei einer Landung unglücklich auf, musste verletzt ausgewechselt werden. Ersetzt wurde sie durch die Amerikanerin Jaidyn Blanchfield. Van Rooijs Absenz schien das Spiel der Gastgeberinnen jedoch nicht zu bremsen, mit 25:19 gewannen sie den ersten Satz in überlegener Manier.
Erneute Niederlage bahnte sich an
Nach dem ersten Seitenwechsel sah alles lange danach aus, als ob Sm’Aesch auch den zweiten Durchgang für sich entscheiden würde. 19:15 führten die Birstalerinnen zwischenzeitlich – eine Führung, die man eigentlich in einen Satzgewinn hätte ummünzen müssen. Doch die Fehler auf Seiten von Sm’Aesch häuften sich, NUC gewann an Selbstvertrauen und drehte das Geschehen. 25:20 lautete das Resultat des Abschnitts – ganz zur Ernüchterung für Sm’Aesch.
Vor dem dritten Satz wurde Star-Gast Marco Streller auf dem Feld von Sm’Aesch-Geschäftsführer Fabio Back interviewt. «3:1 lautet mein Tipp», verkündete der Ex-FCB-Stürmer da selbstbewusst. Fragt sich nur, ob Streller auch die letzten drei Partien zwischen Sm’Aesch und NUC verfolgt hat. Auch da stand es jeweils 1:1 nach den ersten zwei Durchgängen, ehe NUC sich dank seiner individueller Klasse am Ende jeweils mit 3:1 durchsetzte.
Ein ähnlicher Ausgang bahnte sich auch diesmal wieder an, Sm’Aesch verpasste den Start in den dritten Satz komplett, bald führte Neuchâtel mit 7:1. Ein Rückstand, den Sm’Aesch fast noch aufzuholen wusste, der am Ende aber dann doch zu gross war. NUC’s Starspielerin Tia Scambray demonstrierte in diesem Durchgang ihre Qualitäten und führte ihre Farben zu einer 2:1-Satzführung.
Scambray allein reicht nicht aus
«Im dritten Satz waren wir so nah dran», sagte Sm’Aesch-Capitaine Madlaina Matter nach der Partie. «Auch wenn wir diesen verloren haben, gab uns das Selbstvertrauen, weiter zu pushen. Wir glaubten an unsere Stärke.» Und das zeigte Sm’Aesch dann auch auf dem Feld. Die Baselbieterinnen dominierten die Schlussphase des lange ausgeglichenen vierten Satzes und hatten nach dem 25:21 das Momentum auf der eigenen Seite. Entscheidend in dieser Phase der Partie war, dass NUC nur noch über MVP Scambray zu Punkten kam, während bei Sm’Aesch mit Marie-Alex Bélanger und einer wieder erstarkten Topscorerin Madison Duello gleich zwei Akteurinnen im Angriff herausragende Leistungen zeigten.
Diese Überlegenheit schlug sich dann endgültig im Tie-Break nieder, den die Gastgeberinnen – angepeitscht von den eigenen Fans – überlegen mit 15:8 gewannen. Ausgerechnet die eingewechselte Blanchfield war es, die mit ihren letzten drei Punkten für die Entscheidung sorgte.
Am Mittwoch reist Sm’Aesch mit viel Selbstvertrauen im Rücken nach Neuchâtel für Spiel drei (20 Uhr). «Erstmal müssen wir uns gut erholen. Doch wir sind auf einem guten Weg, es ist alles offen», blickt Matter auf das Spiel voraus.
Sm'Aesch-Pfeffingen - Viteos NUC 3:2 (25:19, 20:25, 23:25, 25:21, 15:8). Stand: 1:1.
Merhzweckhalle Löhrenacker. - 1200 Zuschauer. - SR Weinberger/Grellier.
Aesch: Pierret (8), Duello (17), Bélanger (21), Van Rooij (1), Eichler, Saita (Libera), Matter (8), Barfield (13), Koch, Blanchfield (6).
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