Skandinavier spielen um den WM-Titel
Schwedens Jungstars haben Eishockey-Weltmeister Tschechien mit 5:2 besiegt. Im Final am Sonntag treffen sie auf Finnland, das überraschend deutlich gegen Russland gewann.

Die «Tre Kronor» mit elf Spielern unter 23 Jahren nehmen Kurs auf ihr neuntes Gold. Für die Tschechen um den 39-jährigen Jagr endete eine Serie von zwölf WM-Siegen. Im Final trifft Schweden auf Finnland, das gegen Rekordweltmeister Russland mit 3:0 die Oberhand behielt.
Vor 9285 Zuschauern in der Orange Arena brachte Patrik Elias die Tschechen in Führung (21.). Doch nur vier Minuten später glich der 22-jährige Patrik Berglund in Überzahl mit seinem siebten Turniertor aus. Der gleichaltrige Mikael Backlund schoss die Schweden auf die Siegerstrasse (36.).
Der starke schwedische Goalie
Im Schlussdrittel machten Jagr und Co. noch einmal Druck. Doch der starke schwedische Goalie Viktor Fasth machte fast alle Chancen zunichte. Jimmie Ericsson (49.) und der 20-jährige Marcus Krüger (53.) sorgten für die Entscheidung.
Während das Turnier für die bislang ungeschlagenen und äusserst souverän aufgetretenen Tschechen vorbei ist, stehen die Schweden erstmals seit fünf Jahren in einem WM-Final. 2006 in Riga (Lett) hatten die «Tre Kronor» den letzten ihrer acht WM-Titel gefeiert, mit einem 4:0 im Final gegen... Tschechien.
Granlunds «Airhook»
Zur grossen Figur der Partie gegen Russland avancierte der Kleinste. Mikael Granlund, der mit seinen 19 Jahren auch der jüngste Spieler seines Teams ist, erzielte in der 26. Minute mit dem wegweisenden 1:0 das «Tor des Turniers». Wie Servettes Thomas Déruns im Playoff-Final 2010 und Zugs Damien Brunner in diesem Februar traf er mittels «Airhook». Er lud die Scheibe hinter dem Tor auf den Stock und schaufelte sie oberhalb der Schulter des völlig verdutzten russischen Goalies Konstantin Barulin ins Tor. Mit seinem zweiten WM-Tor ist dem finnischen Erstrundendraft von 2009 der Eintrag in die Highlight-Zusammenfassungen sicher.
Enttäuschende Russen
Jani Lajunen (48.) und im Powerplay Jarkko Immonen (50.) sorgten im letzten Drittel für die Entscheidung. Finnland verdiente sich den Sieg mit einer kompakten Teamleistung. Russland, das zwar im letzten Drittel noch einmal alles versuchte, enttäuschte nicht zum ersten Mal an diesem Turnier. Mit Ausnahme des Viertelfinals gegen Kanada (2:1) vermochten sie nie zu überzeugen. Superstar Alexander Owetschkin blieb auch in seinem vierten Spiel an dieser WM ohne Skorerpunkt, sass dafür zweimal auf der Strafbank. Das hochdekorierte Team von Trainer Slawa Bykow verpasste damit zum ersten Mal seit der Heim-WM 2007 den Final.
Zum ersten Mal seit fünf Jahren (2:4 gegen Kanada) absolviert dafür Finnland wieder ein Spiel um die Goldmedaille. Ihren bislang einzigen WM-Titel gewannen die Finnen 1995 - ausgerechnet in Stockholm gegen Schweden. 1992, als erstmals eine WM mit einem Finalspiel entschieden wurde, und 1998 in der Schweiz hatten sie die Finals gegen Schweden jeweils verloren.
Noch ein sportlicher Triumph für Putin
Die Eishockey-WM 2016 findet in Moskau und St. Petersburg statt. Dies beschloss der Weltverband IIHF unter der Anwesenheit von Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin am Kongress in Bratislava. Die Russen waren bei der Abstimmung ohne Gegenkandidaten, nachdem Dänemark und die Ukraine ihre Bewerbungen zurückgezogen hatten. Ministerpräsident Wladimir Putin war extra zur Vergabe angereist. Er versprach vor den Delegierten aus 69 Ländern einen exzellenten Service und einen herzlichen Empfang.
Putin holte damit ein drittes sportliches Grossereignis neben den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi und der Fussball-WM 2018 nach Russland. In Russland fand die WM zuletzt 2000 (in St. Petersburg) und 2007 (Moskau) statt. Die nächsten beiden WM-Turniere 2012 und 2013 finden jeweils in Helsinski und Stockholm statt, 2014 ist Minsk (WRuss) und 2015 Prag und Ostrava (Tsch) an der Reihe.
si/fal
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