Basler ProgrammförderungDie Sinfonietta erhält nun am meisten Geld
Für die Orchester-Programmförderung stehen neu 1,8 Millionen Franken jährlich zur Verfügung – mehr als in der letzten Förderperiode. Fünf Klangkörper erhalten Gelder aus dem Fördertopf.

Der Kanton Basel-Stadt hat die Programmförderungsgelder für die Basler Orchester erhöht, damit diese ihre Musiker nach den Tarifempfehlungen des Schweizerischen Musikverbands entlöhnen können. Unterstützt werden dieselben fünf Orchester wie in der letzten Förderperiode. Das Sinfonieorchester bezieht seine Subvention aus einem anderen Topf. Insgesamt waren bei der Abteilung Kultur sechs Gesuche eingegangen; ein Orchester blieb also unberücksichtigt.
Für die Orchester-Programmförderung für Januar 2021 bis Juli 2023 stehen insgesamt 4,7 Millionen Franken zur Verfügung, wie die Regierung mitteilte. Im Vergleich zur aktuellen Förderperiode wird der Betrag erhöht: Der Betrag wird von rund 1,4 Millionen auf 1,8 Millionen pro Jahr aufgestockt. Unterstützt werden sollen gemäss Vorschlag einer Fachjury die Basel Sinfonietta, das Kammerorchester Basel, das La Cetra Barockorchester, das Ensemble Phoenix und die Camerata Variabile. Die Beiträge reichen, über die ganze Periode aufgerechnet, von 176’000 bis 1,9Millionen Franken.
Am meisten Geld bekommt die Basel Sinfonietta, die damit das Basler Kammerorchester von der monetären Spitze ablöst. Umgerechnet auf ein Jahr sind dies 735’500 Franken gegenüber 360’000 Franken in der letzten Förderperiode. Das Kammerorchester Basel erhält mit 507’000 Franken pro Jahr etwas weniger als in der vergangenen Periode.
Mehr Gelder pro Jahr erhalten das Ensemble Phoenix mit rund 225’000 Franken (gegenüber 150’000 Franken) und die Camerata Variabile mit 68’000 Franken (gegenüber 25’000 Franken). Mit 290’000 Franken pro Jahr bleibt die Programmförderung für La Cetra gleich hoch.
Dass die Orchester mehr Gelder erhalten, geht gemäss Communiqué auf einen Grossratsbeschluss zurück. Das Kantonsparlament hatte die Förderung an die Bedingung geknüpft, dass die Orchester bei der Honorierung ihrer Musiker die Tarifempfehlungen des Schweizerischen Musikerverbands einhalten.
Parlament und Regierung kommen damit einer Forderung der Orchester entgegen, die auf eine widersprüchliche Situation aufmerksam gemacht hatten: Einerseits forderte der Kanton die Einhaltung der Mindestlöhne, andererseits stellte die öffentliche Hand nicht die nötigen Mittel zur Verfügung.
Die Programmförderung ist Teil des 2016 eingeführten Förderkonzepts für die Basler Orchester. Dieses sieht eine Subventionierung des Sinfonieorchesters Basel als Quasi-Staatsorchester vor, während sich die weiteren klassischen Orchester mit Programmvorgaben, die eine Fachjury beurteilt, um Fördergelder bewerben müssen.
Das Sinfonieorchester Basel erhält im Rahmen eines Subventionsvertrags jährlich 7,6 Millionen Franken vom Kanton Basel-Stadt und weitere 5,6 Millionen für Orchesterdienste am Theater Basel. Der Kanton Baselland unterstützt das SOB mit zwei Millionen Franken pro Jahr.
SDA/bor
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