«Signal an Verfasser wissenschaftlicher Arbeiten»
Der Rücktritt des deutschen Ministers Karl-Theodor zu Guttenberg löst Freude aus – nicht nur bei den politischen Gegnern, auch bei den Wissenschaftlern.
In der Plagiatsaffäre um Karl-Theodor zu Guttenberg meldete sich die Wissenschaftselite in den letzten Tagen immer deutlicher zu Wort. Klartext sprach vor allem Oliver Lepsius, Rechtsprofessor an der Universität Bayreuth und Nachfolger von Guttenbergs Doktorvater. «Wir sind einem Betrüger aufgesessen. Es ist ein Ausmass an Dreistigkeit, das wir bisher nicht gesehen haben», sagte Lepsius. Und er forderte Guttenberg auf, sein Amt zur Verfügung zu stellen.
Eine Stellungnahme zum Fall Guttenberg gab der Rektor der Universität Tübingen ab: «Aus Sicht der Wissenschaft bin ich erleichtert über den Rücktritt, denn der Wissenschaftsstandort Deutschland wäre doch nachhaltig beschädigt worden, wenn ein Plagiat in einer Promotion nicht zu ernsthaften Konsequenzen geführt hätte», sagte Bernd Engler. «Redlichkeit ist oberstes Prinzip für wissenschaftliches Arbeiten, und dies muss auch die Öffentlichkeit erkennen können.»