Super League: Lausanne–FC BaselBasel gewinnt trotz zwei Toren von Cabral zum ersten Mal nicht
Der FCB und Lausanne trennen sich in der vierten Runde 2:2. Arthur Cabral erzielt seine Saisontore 13 und 14 – und die Romands gewinnen den ersten Punkt.
In den letzten zehn Minuten lässt Arthur Cabral seinen Körper zweimal in das Netz des Lausanner Tores fallen. Der Basler Stürmer kann es selbst nicht glauben, dass er in diesem Netz hängt und nicht der Ball. Denn diese Chancen lässt er sich eigentlich nicht nehmen: Vor allem jene beim Kopfball in der 85. Minute, den er freistehend knapp neben das Tor setzte.
Da steht es bereits 2:2, so, wie am Ende dieser Partie zwischen dem zuvor punktlosen FC Lausanne-Sport und dem FC Basel. Nach neun Siegen in Serie, über alle Wettbewerbe gesehen, gewinnen die Basler zum ersten Mal nicht. Sie müssen die Tabellenführung dem FC Zürich abgeben, der am Tag zuvor das Zürcher Derby gewonnen hatte und mit der Maximalpunktzahl an der Spitze steht.
Natürlich ist deswegen nicht alles schlecht. Die wichtigste Partie für die Basler ist in diesen Tagen das Rückspiel im Conference-League-Playoff gegen Hammarby; derDer FCB ist weiterhin ungeschlagen; und Cabral, der Mann im Netz, ist trotz der vergebenen Chancen in herausragender Form.
Er erzielt beide Basler Tore in Lausanne. Es sind über alle Wettbewerbe gesehen Cabrals Saisontreffer 13 und 14. Im neunten Spiel. Die Quote ist herausragend.
Es wartet ein alter Kunstrasen in Schweden
Cabrals erster Treffer glich die Partie nach der frühen Lausanner Führung aus. Der Brasilianer verwandelte den Elfmeter in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, nachdem Captain Valentin Stocker gefoult worden war. Sein zweites Tor bedeutete die Basler Führung nach einer Stunde. Diese glich der eingewechselte Zeki Amdouni mit einem feinen Schlenzer in der 69. Minute aus.
Weiter geht es für Basel in Schweden in der Conference League, am Donnerstag gegen Hammarby. Die Partie findet wie in Lausanne auf einem Kunstrasen statt. Deswegen war das Ligaspiel im Stade de la Tuilière als Vorbereitung perfekt in den Spielplan eingebettet.
Basels Trainer Patrick Rahmen sagt: «Uns erwartet in Schweden ein alter Kunstrasen, der sehr schnell ist. Wir dürfen die defensiven Fehler, die wir heute gemacht haben, nicht mehr machen.»
Was für ein Pass von Puertas. Er schickt Mahou auf die Reise, so genau, dass dieser im Vollsprint den Ball genau in die Füsse erzählt. Starkes Timing. Weniger gut dann der Abschluss, der Ball fliegt weit am Tor vorbei.
Vier Hände haben das Netz geflickt. Hier der Gegenstand des Anstosses.

Und damit kann es jetzt weitergehen. Die zweite Halbzeit läuft.
Eigentlich sollte es weitergehen. Aber im Netz hinter Lausannes Goalie Diaw gibt es ein Loch. Noch ist es mit einem Kabelbinder geflickt. San ist damit nicht zufrieden. Er will eine definitivere Lösung.
In der Pause sagt Kasami bei Blue: «Das 1:0 war ein dummes Tor. Wir waren unvorbereitet auf die Flanke. Wir brauchten Geduld. Und diese Geduld ist belohnt worden.» Zudem wolle man in der zweiten Halbzeit «präventiv auf die Gegner zugehen». Heisst: Die Basler wollen beim Gegenspieler sein, bevor es der Ball ist.
Cabrals Tor ist die letzte Aktion der ersten 45 Minuten. Lausanne verkauft sich ganz wunderbar, Basel gleich in der Nachspielzeit per Elfmeter aus. In 15 Minuten geht es hier weiter.
Natürlich übernimmt Cabral diese Aufgabe. Ein paar kleine Schritte läuft er an, schickt Diaw in die linke Ecke und schiesst in die rechte. 13. Tor im neunten Spiel.
San entscheidet auf Elfmeter. Die Basler können diese Partie also aus elf Metern ausgleichen. Cabral schnapp sich den Ball.
Der VAR kommt zum Einsatz, weil Monteiro Stocker im Strafraum getroffen hat. San geht zum Bildschirm.
Nach erfolglosem Pressing von Esposito und Cabral spielen sich die Lausanner schon wieder eine Abschlussposition. Pertas schiesst neben das Tor. Wie lange geht das noch gut für die Basler?
Ganz klar ist nicht ersichtlich, warum diese Lausanner bisher alle Spiele verloren hat. Diesmal kontern sie, überlaufen die Basler. Schliesslich schiesst Puertas knapp am Tor vorbei. Das hätte das 2:0 sein können.
Wenn Cabral vorne nicht zum Kopfball kommt, dann spielt er die Bälle eben im eigenen Strafraum. Diesmal nach einem Freistoss des Lausanner Captains Kukuruzovic. Der anschliessende Weitschuss fliegt weit über das Basler Tor.
Petretta hält Mahou zurück und sieht Gelb. Strafe für ein Foul, das Petretta unbedingt eingehen musste. Mahou wäre durch gewesen.
Geht das so weiter, kommt Basel zu weit mehr als einem Dutzend Eckbällen in diesem Spiel. Auch der fünfte stehende Ball aus der Spielfeldecke bringt nichts ein.
Sekunden später kommen wir beim sechsten Eckball zum gleichen Verdikt. Auch wenn danach Stocker mit einem Weitschuss einigermassen knapp am Tor vorbeischiesst.
Er nervt natürlich auch immer wieder mit seinen Dribblings, die irgendwo zwischen dem vierten und fünften Gegenspieler in einem Ballverlust enden. Aber in einem Spiel, da der FCB noch keine Lösungen gefunden hat, wäre eine dieser Einzelleistungen von Edon Zhegrova allenfalls der Türöffner. Der Mann ist verletzt. Schade.
Esposito darf hier das 1:1 erzielen. Lopez, ausgebildet bei Real Madrid, spielt auf den Italiener von Inter Mailand. Der vergibt gegen den Lausanner Goalie Diaw.
Cabral weiss natürlich selbst, dass sein Bein gegen Mahou viel zu hoch war. Aber ihm missfällt, dass der Lausanner dann die Hände vor das Gesicht hält und Schmerzen vortäuscht. Er zeigt seinen Unmut, indem er Mahous Gestik imitiert. Etwa so: 🙈
Basel sucht hier die Lösung. Natürlich sind Flanken auf Cabral eine Idee, eine, die sogar Erfolg verspricht. Doch wenn die Flanken zu ungenau sind, dann kommt Basels Gerd Müller nicht an den Ball. Keine Bälle, keine Tore. Alte Stürmerweisheit.
Bei den Lausannern gefällt, wie sie die Passwege für Lindner zustellen. Die kurzen Pässe auf die Innenverteidiger gehen nicht, weil zwei Lausanner bei ihnen stehen. Das Zuspiel auf den zurückfallenden defensiven Mittelfeldspieler auch nicht, weil da auch einer steht. Also muss Lindner den langen Ball spielen. So gewinnen die Lausanner die Bälle zurück.
Patrick Rahmen sagt zwar, dass der Kopf nicht in Schweden und dem Rückspiel gegen Hammarby sei. Mag stimmen. Aber wenn wir mal die beiden Spiele auf die Waage legen, dieses Ligaspiel in Lausanne und dann das Playoff-Rückspiel gegen Hammarby, dann darf man zum Schluss kommen: Schweden ist deutlich wichtiger. Dort entscheidet sich, ob Basel die Conference-League-Gruppenphase erreicht.
Wahnsinnig schnell ist Kasami ja nicht. Gegen Puertas sieht er sogar relativ langsam aus. Er darf sich bei Cömert bedanken, der die Situation für ihn klärt.
Fehler gefunden?Jetzt melden.