«Sie wollen ein ‹Sunnistan› von Mosul bis an die Mittelmeerküste»
Der Menschenrechtsaktivist John Eibner ist soeben aus Syrien zurückgekehrt. Er analysiert die politische Lage und berichtet über Begegnungen mit Flüchtlingen aus Idlib.
«Eine Beruhigung der Lage ist nicht in Sicht», sagt John Eibner nach seiner letzten Syrienreise. «Während der Krieg weitergeht, verlieren mehr und mehr Christen die Hoffnung, in ihrer Heimat bleiben zu können», berichtet der Nahost-Verantwortliche der Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (CSI), die unter anderem auch in Zürich eine Niederlassung hat. Am Anfang des Konflikts habe er die syrischen Christen noch als optimistischer wahrgenommen als jene im Irak, sagt Eibner. Aber jetzt werde auch in Syrien die Verzweiflung immer grösser, besonders unter jüngeren Leuten. «Gleichzeitig schliessen sich mehr und mehr Christen, die ihre Zukunft in Syrien sehen, christlichen Milizen an, um gegen die Rebellen zu kämpfen», sagt Eibner, der in Syrien Flüchtlinge aus Idlib getroffen hat. Sie erzählten ihm, wie sie dem Tod entkommen waren.