«Sie schrien: ‹Du Nazi, verschwinde!›»
Am Basler Rheinbord wurde ein Mann angegriffen. Das Opfer war offenbar der Basler Pnos-Chef Tobias Steiger, als er gerade Unterschriften sammelte.

Am Unteren Rheinweg wurde am Dienstagnachmittag ein 44-jähriger Mann von einer Gruppe Unbekannter von hinten angegriffen und geschlagen. Dies teilte die Basler Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.
Beim Opfer soll es sich um den Basler Pnos-Vorsitzenden Tobias Steiger handeln. Steiger hatte sich bei der BaZ gemeldet und den Angriff geschildert. Er habe zwischen 14 und 16 Uhr in der Stadt Unterschriften gesammelt, weil er für die ultrarechte Pnos für den Nationalrat kandidiert. Am Kleinbasler Rheinufer, auf Höhe der Offenburgerstrasse in der Nähe der Buvette, sei er dann unvermittelt angegriffen und geschlagen worden. Sie hätten ihm sein Notizbrett mit den 25 gesammelten Unterschriften entrissen und ihn mit Faustschlägen traktiert. «Als ich am Boden lag, schrien sie ‹Verschwinde, du Nazi!›», sagte Steiger.
Als ihm sein Autoschlüssel zu Boden fiel, habe ihn einer der Täter aufgehoben und ihn den Rhein geworfen. Steiger spricht von einem Sachschaden von rund 900 Franken. Das Unterschriftenbrett habe einer der Täter mitgenommen. Die Gruppe sei dann geflüchtet, als ein Passant drohte, die Polizei zu rufen.
Angreifer aus dem linken Lager?
Die Staatsanwaltschaft darf mit Verweis auf Datenschutzbestimmungen nicht bestätigen, dass es sich beim Opfer um Steiger handelt. Der Tathergang und der Grund des Angriffs seien noch nicht geklärt, sagt Sprecher René Gsell auf Nachfrage der BaZ. In der Mitteilung der Behörde heisst es, bei den Angreifern habe es sich um eine Gruppe von 3-4 Personen im Alter von ca. 25-30 Jahren gehandelt. Nähere Angaben zum Signalement liegen nicht vor. Steiger spricht davon, dass es fünf Täter waren. Einen habe er bei der ersten Befragung in der Aufregung vergessen und er sei deswegen extra noch einmal bei der Polizei vorbeigegangen, um seine Aussage zu ergänzen.
Steiger vermutet die Angreifer aus dem linksextremen Lager. «Die kennen mich. Es wurden auch schon Plakate mit meinem Gesicht aufgehängt.» Zuletzt trat er im November 2018 als Mitorganisator einer kleinen, bewilligten Demonstration in Erscheinung, die eine massive Gegendemonstration aus dem linken Lager provozierte. Die wutentbrannten Demonstranten versuchten dabei, zu den Pnos-Leuten zu gelangen. Der Polizei gelang es nur mit Mühe, die Gegendemonstranten von ihnen fern zu halten.
Er müsse sich überlegen, ob er in Zukunft wirklich noch rund um die Kaserne, wo die linke Szene zu Hause ist, Unterschriften sammeln soll, sagt Steiger. Dort werde er regelmässig vom immer gleichen Mann angeschrien und als Nazi beschimpft. Vor dem Vorfall am Dienstag sei er in seiner politischen Karriere schon einmal verprügelt worden. Generell fühle er sich in Basel sicher.
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