«Shoah»-Regisseur arbeitet den Holocaust-Leugnern zu
Claude Lanzmann hat sich über den verstorbenen Elie Wiesel ausgelassen – und damit den Holocaust-Leugnern Tür und Tor geöffnet.
Er hat fraglos Bedeutendes geleistet im Gedenken an den Holocaust: der Autor und Filmregisseur Claude Lanzmann, der 1985 den neunstündigen «Shoah»-Film fertigstellte, den niemand vergisst, der ihn sah. Etwa das Interview mit dem Friseur Abraham Bomba, der vor Lanzmanns Kamera erzählt, wie er in den Gaskammern von Treblinka die Haare von anderen KZ-Häftlingen zu schneiden hatte, bevor diese vergast wurden. Darunter auch Frauen aus Bombas eigener Heimatstadt. «Ich kann das nicht», sagt der KZ-Überlebende, als Lanzmann ihn nach diesen letzten Begegnungen befragt. «Wir müssen das tun. Sie wissen das», fügt Lanzmann mit sanftem Druck hinzu. «Ich bitte Sie, fahren Sie fort.»