Rotblau weltweitShaqiri sahnt ordentlich ab und Fink wagt ein neues Abenteuer
Der Flügelspieler ist der bestbezahlte Fussballer der USA, in sportlicher Hinsicht befindet sich Shaqiri mit Chicago Fire jedoch weiterhin auf Talfahrt. Derweil wechselt Thorsten Fink in die Wüste.

USA
Xherdan Shaqiri ist die grösste Nummer der Major League Soccer, zumindest gemessen an seinem Jahressalär: 8,153 Millionen Dollar streicht Shaqiri bei Chicago Fire jährlich ein und ist damit mit Abstand der bestbezahlte Spieler der Liga. Lange wird er diesen Status jedoch nicht mehr halten können, Lorenzo Insigne soll nach seinem feststehenden Transfer zum FC Toronto ab Juli rund 15 Millionen Dollar jährlich kassieren.
Finanziell muss sich Shaqiri also keine Sorgen machen, sportlich läuft es mit Chicago jedoch weiter nicht rund. Nur einen Punkt aus zwei Spielen entführte Fire aus den jüngsten Gastspielen in New York, beim 3:3-Remis gegen die New York Red Bulls glänzte Shaqiri immerhin mit seinem dritten Saisontreffer sowie einer indirekten Torvorlage.
England
Mohamed Salah hat es knapp verpasst, mit dem FC Liverpool Historisches zu schaffen. Nach den Titelgewinnen im FA Cup und im Ligapokal sowie dem Einzug in den Final der Champions League hätten sich die Reds am Wochenende beinahe zum Meister gekrönt und die Chance gewahrt, das in den vergangenen Wochen häufig thematisierte Quadruple zu holen.
Liverpool erledigte seine Hausaufgaben zwar, besiegte – auch dank eines Treffers von Salah – Wolverhampton mit 3:1, da Manchester City einen 0:2-Rückstand gegen Aston Villa jedoch noch in einen Sieg ummünzte, sicherten sich die Skyblues den Titel.
Kleiner Trost für Salah: Nach der Partie wurde ihm der goldene Schuh als bester Torjäger der Premier League überreicht, Salah erhält die Auszeichnung bereits zum dritten Mal. Dieses Jahr teilt er sich den Preis jedoch mit Heung-min Son von Tottenham, der wie Salah ebenfalls 23 Saisontreffer erzielen konnte.
Vor fünf Jahren spielte der FC Arsenal letztmals in der Champions League. Dieses Jahr sollte es endlich wieder mit dem Einzug in die Königsklasse klappen. Doch ausgerechnet Erzrivale Tottenham verteidigte mit einem 5:0-Erfolg bei Absteiger Norwich den vierten Rang und sicherte sich das begehrte Ticket, dagegen richtete auch Arsenals 5:1-Kantersieg gegen Everton nichts aus.
Verspielt hatte Arsenal den Vorsprung auf Tottenham bereits unter der Woche, als man mit 0:2 gegen Newcastle verlor (wo Fabian Schär mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden musste). Granit Xhaka bemängelte nach dieser Partie die Einstellung seiner Mitspieler, nur um kurz darauf von Man-United-Legende Gary Neville gerüffelt zu werden: «Ich hoffe, er hat sich die jungen Spieler nicht allzu sehr vorgeknöpft. Er war selber manchmal eine Schande, flog vom Platz und so weiter.»
Xhaka fand nach dem Sieg zum Saisonabschluss gegen Everton dann auch versöhnliche Worte, zumal es sein 250. Einsatz im Trikot der Gunners war. «Lasst uns zusammenhalten, das Positive aus dieser Saison mitnehmen und dafür sorgen, dass wir wieder dorthin kommen, wo wir sein müssen», verkündete der Captain der Schweizer Nationalmannschaft auf Instagram.
Klingt also ganz so, als ob sich Xhaka auch nächstes Jahr das Arsenal-Trikot überstreifen wird. Fix ist dies bereits im Falle von Mohamed Elneny, dessen Wunsch nun erfüllt wurde und der nach langem Hin und Her endlich seinen neuen Vertrag bei den Londonern unterzeichnen konnte.
Australien
Mit Adama Traoré und Leo Lacroix suchten gleich zwei ehemalige FCB-Verteidiger im vergangenen Sommer einen Tapetenwechsel in Down Under. Und für beide hat sich dieser Schritt durchaus ausgezahlt: Sowohl Traoré als auch Lacroix wurden in das All-Star-Team der Saison gewählt, das sich am Mittwoch nun mit dem grossen FC Barcelona messen darf.
Lacroix steht sogar in der engeren Auswahl zu Australiens Fussballer des Jahres, dürfte jedoch momentan andere Dinge im Kopf haben, da er mit Western United am Samstag noch den Playoff-Final um die Meisterschaft gegen Melbourne Victory bestreiten wird.
Deutschland
Die Saison in Deutschland ist vorbei, und so stellen sich für mehrere Ex-Akteure des FC Basel die Weichen der Zukunft neu: Wie erwartet bestätigte Manuel Akanji, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird. Dieser läuft zwar noch bis 2023, jedoch möchte Borussia Dortmund den Verteidiger unbedingt noch zu Geld machen.
Auch Jean-Paul Boëtius wird im Sommer wechseln, obwohl Mainz-Trainer Bo Svensson den Niederländer gerne behalten hätte. Boëtius wolle sich «in einer neuen Liga, einem anderen Ort» beweisen, so Sportdirektor Martin Schmidt. Ein Wechsel nach England steht im Raum.
Heiko Vogel konnte als Trainer der U-23 von Borussia Mönchengladbach den Abstieg nur knapp verhindern und muss nach einer enttäuschenden Saison die Koffer bei den Fohlen packen. Der 46-Jährige stiess im Sommer 2020 zu Gladbach, in 78 Pflichtspielen konnte er seither «nur» 1,28 Punkte holen.
Vereinigte Arabische Emirate
Nur rund vier Monate war Thorsten Fink Trainer beim lettischen FC Riga. Dort wurde der Deutsche nun nicht etwa entlassen, sondern erhielt ein Angebot, dass weder er noch sein Verein ablehnen konnten. Nach übereinstimmenden Informationen wird Fink das Traineramt beim Al-Nasr SC aus Dubai übernehmen, der für Fink eine Ablösesumme auf den Tisch gelegt haben soll, der einen Rekord im lettischen Fussball darstellt.
Serbien
Dank eines 3:1-Heimsiegs gegen den FK Vozdovac kürt sich Roter Stern Belgrad mit zwei Zählern Vorsprung gegenüber Lokalrivale Partizan zum serbischen Meister. «Der Druck, Meister zu werden, ist bei Roter Stern Belgrad extrem, speziell für unsere Fans ist der Titel das Allerwichtigste. Entsprechend gross sind die Freude und der Stolz, dass es auch in diesem Jahr geklappt hat», frohlockte Belgrads Verteidiger Aleksandar Dragovic nach dem Spiel. Für den Österreicher ist es bereits die siebte Meisterschaft, die er im Ausland feiert (vier mit dem FC Basel), er belegt damit Platz zwei hinter David Alaba unter Österreichs erfolgreichsten Fussball-Söldnern.
Schottland
Benjamin Siegrist wird Dundee United im Sommer verlassen. Wohin es den Torwart zieht, ist noch offen. 135-mal stand der Therwiler in vier Jahren für Dundee zwischen den Pfosten, das die abgelaufene Meisterschaft auf dem vierten Rang beendete.
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