Serienmörder von Toulouse beerdigt
Zuerst wollte niemand Mohammed Merahs Leiche. Dann schaltete sich Staatspräsident Nicolas Sarkozy ein. Nun fand der Attentäter seine letzte Ruhe in der Stadt, die er in Angst und Schrecken versetzte.

Der Serienattentäter von Toulouse ist in der südfranzösischen Stadt beigesetzt worden. Die Leiche von Mohamed Merah wurde heute am frühen Abend auf dem muslimischen Teil des Friedhofs von Cornebarrieu am Stadtrand von Toulouse beerdigt. Dies berichteten Journalisten der Nachrichtenagentur AFP. Der kleinen Zeremonie wohnten etwa 15 Trauergäste bei, zumeist junge Männer. Nach einem gemeinsamen Gebet bedeckten sie die Leiche in der Grabstelle mit Erde.
Die Stadtverwaltung hatte zuvor vergeblich versucht, die Bestattung in Toulouse zu verhindern. Auch Algerien als Heimatland der Eltern Merahs hatte eine Beisetzung des 23-Jährigen aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Daraufhin schaltete sich Präsident Nicolas Sarkozy ein: «Er war Franzose, nun soll er beigesetzt werden und man sollte nicht herumstreiten», sagte der Staatschef im Fernsehsender BFM TV.
Merah hatte bei drei Attentaten im Raum Toulouse insgesamt sieben Menschen erschossen, darunter drei Kinder und einen Lehrer vor einer jüdischen Schule. Er wurde vor einer Woche von Elitepolizisten nach langer Belagerung seiner Wohnung erschossen. Der 23-Jährige hatte sich als Mitglied des islamistischen Terrornetzwerks al-Qaida bezeichnet. Die Behörden fürchten, dass sein Grab aus Solidarität mit den Opfern geschändet oder zum Pilgerort für radikale Muslime werden könnte.
SDA/ami
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