Separatisten wollen 100'000 Kämpfer mobilmachen
Eine Waffenlieferung der USA an die Ukraine scheint nur noch eine Frage der Zeit. Die prorussischen Separatisten drohen derweil mit einer «Generalmobilmachung».

Die USA könnten die Ukraine einem Zeitungsbericht zufolge möglicherweise doch mit Waffenlieferungen unterstützen. US-Aussenminister John Kerry und US-Generalstabschef Martin Dempsey seien bereit, darüber zu sprechen, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf Regierungsvertreter.
Auch die Sicherheitsberaterin von Präsident Barack Obama, Susan Rice, erwäge, ihren Widerstand gegen die Bereitstellung von Waffen aufzugeben. Ein unabhängiger Bericht der Regierung in Washington werde empfehlen, der Ukraine unter anderem Schutzwaffen, Spähdrohnen und Panzerabwehrraketen im Wert von drei Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen.
Separatistenführer will Kämpfer mobilmachen
Der Separatistenführer im ostukrainischen Donezk, Alexander Sachartschenko, hat derweil eine «Generalmobilmachung» in den kommenden Tagen angekündigt. Es sei geplant, bis zu 100'000 Kämpfer in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk mobilzumachen, sagte Sachartschenko der Nachrichtenagentur der Rebellen, DAN.
Dies solle in zehn Tagen geschehen. Wie die Mobilmachung durchgesetzt werden soll, gab er nicht bekannt. Die Separatisten hatten vergangene Woche erklärt, sie wollten ihre Offensive in den Regionen Donezk und Luhansk ausweiten. Ein Grossteil des Gebiets wird bis jetzt von Kiew kontrolliert.
Bei den jüngsten Gefechten zwischen ukrainischen Truppen und prorussischen Rebellen wurden nach ukrainischen Behördenangaben mindestens acht Menschen binnen 24 Stunden getötet. Darunter seien fünf Soldaten, teilte ein ukrainischer Militärsprecher mit.
29 weitere Soldaten wurden demnach verletzt, Armeestellungen seien mehr als 100-mal beschossen worden. Separatistensprecher Eduard Bassurin berichtete von etwa 7 Toten und 23 Verletzten in den eigenen Reihen. Die prorussischen Aufständischen gaben ukrainischen Regierungseinheiten die Schuld, unabhängige Berichte lagen zunächst nicht vor.
Russen befürchten offenen Krieg
In Russland befürchten einer Umfrage zufolge immer mehr Menschen eine weitere Eskalation des Konflikts. Die Zahl derer, die einen offenen Krieg zwischen Russland und der Ukraine für «ziemlich wahrscheinlich» halten, sei innerhalb von drei Monaten von 17 auf 26 Prozent gestiegen, teilte das staatliche Meinungsforschungsinstitut Wziom mit. Zehn Prozent der etwa 1600 Befragten sagten gar, in ihren Augen sei ein solcher Bruderkrieg bereits im Gange.
Der Westen wirft der Regierung in Moskau vor, die Rebellen zu unterstützen. Russland weist dies zurück. Wegen der Krise in der Ukraine hat die Europäische Union ihre Sanktionen gegen Russland verlängert.
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