Corona-Untersuchung in BrasilienSenat schlägt elf Anzeigen gegen Bolsonaro vor
Ein Parlamentsausschuss ist der Ansicht, dass der brasilianische Präsident mit seiner Pandemie-Strategie elf Verbrechen begangen hat. Nun soll er deswegen zur Verantwortung gezogen werden.

In Brasilien soll ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur Corona-Politik der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro nach fast sechs Monaten Arbeit seine Ergebnisse vorstellen. Es sei nun an Senator Renan Calheiros, am Mittwoch den Abschlussbericht zu präsentieren, hiess es in einer Mitteilung des Senats in Brasília am Dienstag (Ortszeit).
Der bereits vorab zirkulierende Entwurf sieht vor, rund 70 Personen und zwei Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen – und Präsident Bolsonaro wegen des mutmasslichen Begehens von elf – teils schwerwiegenden – Verbrechen anzuklagen. Die Senatoren diskutierten Medienberichten zufolge bis spät in die Nacht über den endgültigen Inhalt und beschlossen, zwei Verbrechen aus der Liste der Vorwürfe zu entfernen.
Bolsonaro verharmlost das Coronavirus trotzdem seit Beginn der Pandemie und lehnt Schutzmassnahmen sowie Einschränkungen ab. Auch den Sinn von Impfungen zieht er in Zweifel. Bolsonaro hat mehrmals betont, dass er selbst noch nicht gegen das Coronavirus geimpft sei. Ihm wird vorgeworfen, den Erwerb von Corona-Impfstoffen ausgeschlagen und verschleppt zu haben.
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