Schwere Strassenschlachten in Nordfrankreich
Bereits zum zweiten Mal in Folge kam es in Amiens zu Ausschreitungen zwischen der Polizei und jungen Randalierern. Die Aufrührer zündeten Gebäude und Autos an – und schossen auf Polizisten.
Rund 100 Jugendliche haben sich in einem Vorort der nordfranzösischen Stadt Amiens die zweite Nacht hintereinander Kämpfe mit der Polizei geliefert. Die Randalierer zündeten Autos an und schossen auf die Beamten. Auch ein Freizeitzentrum und ein Kindergarten wurden zerstört.
Mehr als 16 Beamte wurden nach Behördenangaben verletzt, die Feuerwehr brauchte Stunden, um die Brände zu löschen. Der französische Präsident François Hollande schickte unterdessen seinen Innenminister nach Amiens, um die Lage zu beruhigen. Zudem wurden die Einsatzkräfte verstärkt: Die Behörden schickten 100 zusätzliche Polizisten nach Amiens, um weitere Krawalle im Keim zu ersticken. Staatspräsident François Hollande kündigte an, alle verfügbaren staatlichen Mittel gegen die Gewalt einzusetzen.
Schule in Brand gesetzt
Die Polizei bekam die Lage erst nach mehreren Stunden unter Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen unter Kontrolle. Auslöser der Aktionen von etwa 100 Jugendlichen war nach Informationen des Radiosenders Europe 1 eine Polizeikontrolle, die sie als ungerechtfertigt empfanden. Der Stadtpräsident schätze den Sachschaden auf mindestens eine Million Euro. Auch eine Schule wurde in Brand gesetzt.
In Frankreich hat es in den vergangenen Jahren wiederholt gewaltsame Proteste von Jugendlichen gegeben. 2005 hatten sich Vorortkrawalle bei Paris zu einem Flächenbrand ausgeweitet, der mehr als 300 Gemeinden erfasste.
Die neue französische Regierung will dem anhaltenden Problem mit der Schaffung sogenannter Sicherheitszonen begegnen, in denen die Polizeipräsenz und Präventionsmassnahmen verstärkt werden sollen. Amiens-Nord, Schauplatz der jüngsten Ausschreitungen, ist eine solche Zone.
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