Schwere Explosion in Beiruter Einkaufsviertel
In der libanesischen Hauptstadt Beirut ist es zu einer schweren Explosion gekommen. Mehrere Autos gingen in dem als Hochburg der Hizbollah geltenden Stadtteil in Flammen auf.
Mitten im hektischen Treiben des Einkaufsviertels in Beirut kommt es zu einer Explosion. Mindestens 18 Menschen werden in der als Hizbollah-Hochburg bekannten Gegend verletzt. Der Anschlag ereignete sich in dem belebten Wohngebiet Beir al-Abed. Mehrere Autos gingen bei der Detonation in Flammen auf, Verletzte wurden mit Krankenwagen abtransportiert.
Die Explosion habe sehr wahrscheinlich eine Autobombe ausgelöst, hiess es. Der Sprengsatz ging auf einem Parkplatz in der Nähe eines gut besuchten islamischen Supermarkts und einer Tankstelle hoch. Unter der Wucht der Explosion gingen Fensterscheiben zu Bruch, etliche Gebäude wurden beschädigt. Menschen rannten in Panik auf die Strassen. «Ich war gerade mit meinem Motorrad auf dem Weg zu einem Süsswarenladen, als mich diese heftige Explosion umhaute», sagte ein 52-jähriger Augenzeuge.
Aufgebrachte Hizbollah-Mitglieder
Der Hizbollah-Fernsehsender Al-Manar sowie Behördenvertreter gaben die Zahl der Verletzten mit 18 an. Ein Koordinator vom Roten Kreuz, George Kattaneh, sprach allerdings von 37. Dabei handele es sich rundweg um leichte Verletzungen.
Vertreter der Hizbollah sperrten den Schauplatz der Explosion ab. Kurz nach dem Anschlag versammelten sich aufgebrachte Unterstützer der militanten Gruppe zu einem Protestmarsch in der Gegend. Viele hielten Bilder mit dem Konterfei von Hizbollah-Chef Scheik Hassan Nasrallah in die Höhe und skandierten Slogans. Einige griffen sogar den Innenminister mit Steinen an, nachdem dieser den Anschlagsort besuchte hatte. Hizbollah-Milizionäre feuerten in die Luft, um die Menge auseinanderzutreiben.
Vergeltung für militärische Unterstützung
Die Hizbollah ist an der libanesischen Regierung beteiligt und kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Truppen von Präsident Baschar al-Assad. Die Kämpfe im Libanon sind in den vergangenen Wochen heftiger geworden.
Der Konflikt verläuft vor allem entlang konfessioneller Linien: Während in Syrien sunnitische Rebellen gegen die schiitisch-alawitische Machtelite aufbegehren, mehren sich auch die Vorfälle zwischen Sunniten und Schiiten im Libanon. Zudem haben syrische Rebellengruppen aus Vergeltung für die militärische Unterstützung der Hizbollah für Assad mit Anschlägen im Libanon gedroht.
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