Schwerarbeiter mit Extravaganz
Borussia Dortmund geht an Krücken, ausgerechnet vor dem Viertelfinal der Champions League. Zum Glück kann es sich auf seinen besten Torschützen verlassen.

Pierre-Emerick Aubameyang polarisiert, er begeistert die Medien und Fans auf und neben dem Platz. Ob er beim Torjubel eine Maske überstreift und dafür vom Verein und Sponsor kritisiert wird. Ob er protzige Autos fährt und sich extravagant frisieren lässt: Der 27-Jährige belebt mit seiner Art das Ruhrgebiet, welches sonst eher bekannt ist für seine Industrie und harte Arbeit.
Auch deshalb steht Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zu seinem Stürmer und schätzt ihn. «Nur weil er ein schrilles Auto fährt und Glitzerklamotten trägt, ist er doch nicht unprofessionell. Er ist ein sehr positiver Typ und er tut dem Ruhrgebiet gut», sagt Watzke gegenüber Redaktion Tamedia.
Ohne Reus, ohne Schürrle, ohne Götze
Denn vor allem ist es ja so: Trotz seines extravaganten Auftreten ist sein sportlicher Wert unbestritten. Mit seinen Toren ist er beinahe alleine dafür verantwortlich, dass sich der BVB auf dem dritten Platz in der Bundesliga halten kann. Ohne ihn wären die Dortmunder kaum in der Lage, mit Hoffenheim um einen direkten Einzug in die Champions League zu konkurrieren. Zu ausgedünnt ist ihre Personaldichte im Moment: Dortmunds Trainer Thomas Tuchel fehlen seit Wochen wichtige Offensivkräfte wie Marco Reus, André Schürrle oder der ohnehin langzeitverletzte Mario Götze.
Aubameyang dagegen befindet sich in Topform und ist die Lebensversicherung der Borussia. Der Gabuner, der mittlerweile seit 2013 für den BVB stürmt, schoss in dieser Saison schon 25 Tore in der Bundesliga und sieben in der Champions League. Obwohl er noch einen Vertrag bis 2020 besitzt, scheint es nur eine Frage der Zeit, wann er Dortmund verlassen wird. Sein Marktwert beträgt im Moment 65 Mio Euro.
Die Ansage von Watzke
Dortmunds Geschäftsführer Watzke sprach erst kürzlich beim Sport1-«Doppelpass» über einen möglichen Aubameyang-Transfer. «Ich gehe davon aus, dass er bei uns bleibt. Wenn Real oder Barcelona kommt, denkt er vielleicht darüber nach. Der Rest stellt für ihn sicher keine grosse Alternative dar. Und zu Bayern lassen wir ihn nicht», betonte Watzke.
Der Stürmer wird auch im heutigen Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel gegen AS Monaco wieder im Zentrum stehen. Durch die Absenzen von grossen Namen und Weltmeistern bleibt Aubameyang der einzig verbleibende Weltklassespieler im Team von Tuchel. Je nach Aufstellung wird Aubameyang mit den zwei jungen, hochtalentierten, jedoch immer noch ziemlich unerfahrenen Pulisic und Dembélé fürs Toreschiessen verantwortlich sein.
Duell der Torjäger
Das Spiel im Signal-Iduna-Park bietet neben zwei jungen, offensiv starken Teams auch das Duell zweier absoluter Toptorschützen: Aubameyang gegen Radamel Falcao. Beide haben einen exzellenten Torriecher und sind für die bisherige erfolgreiche Saison ihrer Teams verantwortlich. Der Kolumbianer erzielte bereits 25 Tore für den Tabellenführer der französischen Liga und Aubameyang wettbewerbsübergreifend sogar schon 32.
Sowohl Falcao als auch Aubameyang besitzen eine Führungsrolle in einem jungen und meist unerfahrenen Team. Das Durchschnittsalter der beiden Mannschaften beträgt gerade einmal 25,3 Jahre, und beide sind gespickt mit hochtalentierten Spielern, welche auf so manchen Wunschlisten von Topteams stehen dürften.
Das heutige Champions-League-Viertelfinale ist eine erneute Möglichkeit zu beweisen, dass sie wirklich zu den Besten der Welt gehören. Falcao überzeugte zwar bei Porto, Atletico Madrid und Monaco, blieb aber einiges schuldig bei seinen Auftritten in der Premier League für Manchester United und Chelsea. Aubameyang hingegen spielte noch nie auf einem höheren Niveau als bei Dortmund. Es bleibt abzuwarten, ob er auch in einem anderen Team funktionieren würde. Die Tendenz ist, dass wir das schon bald erleben werden.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch