Schweizer Zöllner stoppten 108 Bodypacker
Mehr Lebensmittel, mehr Waffen, mehr gefälschte Dokumente, mehr Zigaretten: Wegen des zunehmenden gewerbsmässigen Schmuggels hatte die Zollverwaltung 2012 alle Hände voll zu tun.

Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) hat im vergangenen Jahr 23,77 Milliarden Franken eingenommen; das ist mehr als je zuvor, wie die EZV heute am Zoll in St. Margrethen bekannt gab. Das Rheintal zählt zu den wichtigsten Verkehrsachsen für Warentransporte durch die Schweiz. Allein in St. Margrethen passieren täglich 500 Lastwagen die Grenze in beide Richtungen.
Wie überall in der Schweiz habe der Verkehr auch hier in den letzten Jahren ständig zugenommen, sagte Oberzolldirektor Rudolf Dietrich vor den Medien. Der Zoll versuche, den Verkehr so rasch als möglich zu bewältigen ohne die Kontrollen zu vernachlässigen.
2012 hat der Schweizer Zoll über 18'000 Mal wegen Sicherheitsmängeln bei Lastwagen oder wegen Verstössen der Chauffeure interveniert. Einem deutschen Lastwagenfahrer wurden laut Dietrich 56 Verstösse innerhalb eines Monats gegen die Arbeits- und Ruhezeitvorschriften nachgewiesen.
1100 Tonnen geschmuggelte Lebensmittel
Kerngeschäft des Zolls ist die Bekämpfung des Schmuggels. «Damit meinen wir den gross angelegten, gewerbsmässig organisierten Schmuggel», sagte Dietrich. Bei Lebensmitteln gehe es dabei um Schmuggelfälle von mehr als 200 Kilogramm. 2012 hat der Zoll in rund 7200 solcher Fälle ermittelt, 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei ging es um Abgaben von rund 17 Millionen Franken.
Es wurden 1100 Tonnen (13 Prozent) geschmuggelte Lebensmittel nachgewiesen. Am meisten geschmuggelt wurden Früchte und Gemüse (271 Tonnen) gefolgt von Getreideprodukten (170 Tonnen), Teigwaren (112 Tonnen) und Fleisch (58 Tonnen). Beim grössten Fall konnte die Zollfahndung in der Ostschweiz einem Händler den Schmuggel von mindestens elf Tonnen Fleisch nachweisen.
Deutlich mehr Zigaretten- und Waffenschmuggel
Beim Schmuggel von Zigaretten verzeichnete der Zoll einen Zuwachs von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nur in Frankreich seien die Zigarettenpreise noch höher als in der Schweiz, sagte Dietrich. In den meisten Fällen hätten Privatpersonen versucht, kleinere Mengen Zigaretten in die Schweiz zu schmuggeln.
Geschmuggelt wurden im vergangenen Jahr aber auch deutlich mehr Waffen ( 40 Prozent). Bei den Betäubungsmitteln wurde ungefähr die gleiche Menge wie 2011 sichergestellt; nämlich 34 Kilogramm Heroin (20), 124 Kilogramm Kokain (132) und bei Haschisch und Marihuana 140 Kilogramm (410).
Die Zahl der an der Grenze angehaltenen Bodypacker hat im Jahr 2012 um rund 40 Prozent zugenommen. Von insgesamt 192 an der Grenze gestoppten Drogenkurieren waren deren 105 so genannte Bodypacker. Als Bodypacking wird das Verschlucken von Drogen zum Zweck des Transportes bezeichnet.
Mehr Flüchtlinge und Flüchtige
Deutlich zugenommen haben 2012 auch die Feststellungen von rechtswidrigen Aufenthalten: Im vergangenen Jahr haben die Grenzwachtkorps 10'965 Personen angehalten, die rechtswidrig eingereist waren oder sich illegal in der Schweiz oder im Schengenraum aufgehalten hatten – knapp doppelt so viele wie 2011.
6152 ( 105 Prozent) Asylsuchende wurden den Empfangszentren zugewiesen, während 3296 ( 40 Prozent) Personen die Einreise verweigert wurde. Die Zahl der mutmasslichen Schlepper nahm von 114 auf 96 (-16 Prozent) ab.
Das EZV hat 2012 13'747 Personen festgenommen ( 34 Prozent), 1358 mit Einreiseverbot und 3849 Personen, die zur Verhaftung ausgeschrieben waren.
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