Schweizer Star-Juwelier verprasste Millionen aus Angolas Staatskasse
Ein Datenleck zeigt, wie eine Schweizer Firma und ein CVP-Politiker Angolas Präsidentenfamilie halfen, Hunderte Millionen an Staatsgeldern in deren Richtung zu lenken.

Die Schweizer Uhren- und Schmuckfirma De Grisogono hat die Reichen und Schönen an der französischen Riviera zu einem pompösen Fest geladen. Im Garten des 5-Stern-Hotels Cap-Eden-Roc bei Cannes tanzen 600 Gäste zur Musik von Popstar Jessie J, bestaunen das Feuerwerk oder nippen am edlen Champagner. Das war am 23. Mai 2017. Auf der Gästeliste standen die Namen vieler Schauspieler wie Antonio Banderas oder Topmodels wie Naomi Campbell.
Ein neues Datenleck zeigt: Das Geld, das De Grisogono verprasste, kam nicht etwa aus der reichen Schweiz, sondern zu grossen Teilen aus der Staatskasse des südwestafrikanischen Angola – ein Land, in dem die meisten von solchen Luxus-Exzessen nur träumen können. Obwohl der Staat reich an Bodenschätzen ist, leben vier von zehn Angolanerinnen und Angolanern in Armut. Millionen fehlt es am Notwendigsten wie sauberes Wasser, Essen oder Schulbildung.