Schweizer Politiker spionieren im Netz ihre Wähler aus
Eine Analyse der Websites von National- und Ständeräten zeigt, wie fahrlässig Parlamentarier mit den Daten ihrer Onlinebesucher umgehen.
«Vielen Dank für Ihre Anfrage», antwortet die Berner SP-Nationalrätin Evi Allemann, «mit dem heutigen Wissen erachte ich die Nutzung des Dienstes nicht mehr als angebracht, und ich habe ihn sofort deaktivieren lassen.» Die Rede ist von einem Angebot der US-Firma Sharethis. Bis zur Anfrage des «Tages-Anzeigers» vergangene Woche ist deren Technologie auf der Homepage der einst jüngsten Nationalrätin der Schweiz im Einsatz gewesen. Sie erlaubte es, mit einem Klick Inhalte gleichzeitig via mehrere Social-Media-Dienste zu teilen. Zum Beispiel Allemanns Artikel zum Thema «Nachrichtendienst ohne Freipass für Schnüffeleien». So weit, so problemlos.