Schweizer Magazin plant Islamisten-Satire
In der Oktoberausgabe will der «Nebelspalter» die aktuelle Mohammed-Kontroverse aufgreifen. Chefredaktor Ratschiller erklärt seine Beweggründe im Video-Interview.
Französische und deutsche Satire-Magazine provozieren mit Mohammed-Karikaturen. Jetzt zieht auch der Schweizer «Nebelspalter», das älteste Satiremagazin der Welt, nach. Im Interview mit der Agentur Keystone (siehe Video oben) erklärt Chefredaktor Marco Ratschiller, warum er das Wagnis eingehe, und welchen Fokus das nächste Heft im Oktober haben könnte.
Ratschiller kündigte das Thema bereits letzte Woche gegenüber Radio 24 an: «Wir werden auf jeden Fall etwas bringen. Wir befinden uns zur Zeit noch in einer frühen Planungsphase, aber wir haben gestern erste Aufträge in diesem Bereich vergeben.» Ratschiller ist sich drohender Konsequenzen gedankenloser Islam-Kritik durchaus bewusst.
«Zeitpunkt fraglich»
Zum Cover des französischen Satiremagazins «Charlie Hebdo» sagt er auf Radio 24 denn auch: «Grundsätzlich muss Islamsatire erlaubt sein. Ich habe mich in diesem Fall aber gefragt, ob das der richtige Zeitpunkt ist, wenn man bedenkt, was solche Satire auslöst.»
Satirisch könne beispielsweise aufgegriffen werden, wie es die betroffenen Länder, in denen zurzeit protestiert wird, mit der Religionsfreiheit halten. Ratschiller betont gegenüber Redaktion Tamedia jedoch, dass es dem Nebelspalter nicht um eine Satire über den Islam als Glauben gehe, sondern über Fundamentalisten innerhalb dieses Glaubens.
Der Mohammed-Schmähfilm «The Innocence of Muslims» hatte zu Aufständen im islamischen Raum geführt – in zahlreichen Ländern gingen tausende Demonstranten auf die Strasse. In Libyen wurden mehrere US-amerikanische Diplomaten getötet. Der Film stammt aus den Kreisen koptischer Christen in Los Angeles.
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