Schweizer leben am längsten
Ein WHO-Bericht zeigt, wie es um die Gesundheit der Europäer bestellt ist. Punkto Lebensalter sind die Schweizer top, obwohl gewisse Laster sie nicht zu Musterschülern machen.
Die Menschen in Europa leben nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer gesünder und länger – allerdings gibt es zwischen den Ländern sehr grosse Unterschiede.
Insgesamt ist die Lebenserwartung seit 1980 um 5 Jahre gestiegen. Sie lag 2010 bei durchschnittlich 80 Jahren für Frauen und 72,5 für Männer, wie es in dem heute Mittwoch in London vorgestellten «European Health Report» heisst.
Während die Menschen etwa in Skandinavien deutlich älter werden, nimmt die Lebenserwartung in weiter östlich gelegenen Ländern deutlich ab. In der Schweiz werden neugeborene Buben dem Bericht zufolge durchschnittlich 79,5 Jahre alt, Mädchen 84,5. Die Lebenserwartung beträgt damit im Durchschnitt für Schweizer 82 Jahre und ist damit höher als in allen anderen untersuchten Ländern. Dies, obwohl die Schweizer beim durchschnittlichen Alkoholkonsum – laut dem Bericht einer der grössten Risikofaktoren für unnatürliche Todesfälle – im Mittelfeld liegen, nämlich auf Platz 24 von 48. Vorbildlicher sind die Schweizer, wenn es ums Rauchen geht: Rund 20 Prozent der über 15-Jährigen rauchen. Tiefer ist dieser Wert nur in fünf anderen Ländern.
Krebs tötet immer mehr Menschen
Rund 80 Prozent aller Todesfälle in Europa sind auf nicht ansteckende Krankheiten zurückzuführen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle, gefolgt von Krebs. Zu den grössten Risikofaktoren haben sich laut WHO in den vergangenen Jahren Tabakkonsum und Alkoholmissbrauch entwickelt.
Durch die steigende Lebenserwartung werden vor allem Krebserkrankungen zu einem immer grösseren Risikofaktor, wie der «Spiegel» berechnet: In 28 der 53 untersuchten Ländern sei Krebs die Todesursache Nummer eins bei den unter 65-Jährigen. Bei den übertragbaren Krankheiten sei Tuberkulose verantwortlich für 40 Prozent aller Todesfälle. Und nirgends auf der Welt breite sich Aids so schnell aus wie in Osteuropa.
Zu grosse Länderunterschiede
Man sei zwar nicht unzufrieden mit den Resultaten der Studie, sagen die Verantwortlichen. Trotzdem habe man sich erhofft, dass die Ungleichheiten zwischen den Ländern weniger gross sind. Die WHO hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit der europäischen Länder in Zukunft besser zu koordinieren.
Zudem will sich die WHO noch stärker auf die Untersuchung des allgemeinen Wohlbefindens der Bevölkerung konzentrieren. Sie definiert dies als «Zustand der vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Gesundheit».
Die Europa-Abteilung der WHO deckt 53 Länder und fast 900 Millionen Menschen ab. Die Grenzen sind dabei weiter gefasst als die EU-Länder. So gehören etwa auch Russland, Aserbeidschan oder Turkmenistan dazu.
SDA/fko
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