Schweizer kaufen leichtere Autos
Im Automarkt scheint sich ein neuer Trend abzuzeichnen: Seit 2008 werden die verkauften Autos in der Schweiz im Schnitt leichter.

Jahrelang kauften Schweizerinnen und Schweizer immer grössere und schwerere Autos. Schwerere Fahrzeuge machten aber Effizienzgewinne bei den Motoren teilweise zunichte, wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Montag schreibt.
Bereits 2008 war das Durchschnittsgewicht gesunken, zum zweiten Mal seit 20 Jahren. Für das BFE ist aber offen, ob kleinere Autos in der Schweiz zum neuen Trend werden. Kleiner geworden ist 2009 auch der durchschnittliche Hubraum der Neuwagen.
Wie viel Treibstoff ein Fahrzeugs verbraucht, hängt wesentlich vom Gewicht ab: Pro 100 kg Zusatzgewicht nimmt er der Verbrauch gemäss BFE um rund einen halben Liter zu.
Dass das durchschnittliche Leergewicht der Neuwagen nach 2008 im Jahr 2009 wieder gesunken ist, sei erfreulich. Das Leergewicht lag 2009 bei 1'448 kg (2008: 1'473 kg), was einer Reduktion um 25 kg oder 1,7 Prozent entspricht.
CO2-Emissionen der Neuwagen gingen zurück
Der durchschnittliche Treibstoffverbrauch der Neuwagen sank gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent auf 6,86 Liter für 100 Kilometer. Das 2002 für 2008 gesetzte Ziel von 6,4 Litern auf 100 Kilometer erreichten die Neuwagen somit auch im vergangenen Jahr noch nicht.
Die CO2-Emissionen der Neuwagen gingen bei den Benzinern von 175 auf 165 Gramm pro Kilometer zurück. Einen höheren durchschnittlichen CO2 hatten Diesel-Fahrzeuge: Bei ihnen betrug der Ausstoss im Mittel 171 Gramm Kilometer (Vorjahr: 176 Gramm).
Zum ersten Mal seit 1996 sank der Anteil der Diesel-Fahrzeuge, und zwar auf 29,3 Prozent. Diese Neuwagen verbrauchten für 100 Kilometer 6,48 Liter Diesel. Das sind im Mittel 7,7 Prozent weniger als die neu zugelassenen Benziner.
Energieetikette angepasst
Im Nationalrat scheiterte vergangene Woche eine Begrenzung des CO2-Ausstosses von Neuwagen auf 130 Gramm CO2 pro Kilometer per Ende 2015. Die grosse Kammer setzte einen höheren Grenzwert als die EU - 150 Gramm CO2 pro Kilometer - und argumentierte mit der bergigen Topografie, die stärkere Motoren nötig mache.
Das CO2-Gesetz soll indirekter Gegenvorschlag zur so genannten Klimainitiative («Für ein gesundes Klima») sein. Das Begehren fordert, eine Reduktion des CO2-Ausstosses um mindestens 30 Prozent gegenüber 1990 in die Verfassung zu schreiben. Das Geschäft wird in der laufenden Session voraussichtlich auch vom Ständerat behandelt.
Per 1. Juli wird die Energieetikette für Autos angepasst, damit der Anteil der Fahrzeuge in der höchsten Effizienz-Kategorie A nicht ständig steigt, wie das BFE dazu festhält. Ziel ist, dass erneut nur ein Siebtel der Fahrzeuge in die höchste Kategorie kommt. Zum letzten Mal wurde die Etikette 2008 angepasst.
SDA/mt
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