Schweizer Firmen sollen Israels Kampfdrohnen aufrüsten
Das VBS will Israel sechs Hermes-900-Drohnen abkaufen. Als Gegengeschäft sollen Schweizer Firmen israelische Kampfdrohnen modernisieren. Der Deal ist nicht unproblematisch.

Das Verteidigungsdepartement VBS hat eine Reihe von Geschäften zwischen Schweizer Hightech-Firmen und dem israelischen Rüstungskonzern Elbit Systems eingefädelt. Das VBS will von Elbit für 250 Millionen Franken sechs Drohnen vom Typ Hermes 900 kaufen. Dafür verlangt es aber Gegengeschäfte der israelischen Drohnenbauer.
Der «SonntagsZeitung» liegen eine Reihe von vertraulichen Dokumente vor, die diese geplanten Geschäfte beschreiben. Es zeigt sich, dass nicht alle Aufträge der Israeli alleine dem Schweizer Drohnenprogramm zu Gute kommen. Geplant sind auch Kooperationen zum Ausbau und zur Perfektionierung der Kampfdrohne in Israel mit Schweizer Know-how.
Leichtes Material, besseres Videosystem
Die Firma Décision SA soll dafür ultraleichtes Material für die Hülle und die Flügel liefern. Das Waadtländer KMU baute auch die Flügel des Solarfliegers Solar Impuls von Betrand Piccard und die Hülle der Schweizer Erfolgs-Jacht Alinghi. Eine Firma aus Genf soll in Partnerschaft mit der ETH Lausanne Teile des Videosystems der Drohne verbessern. Als Gegenleistung versprach Elbit Systems dafür zu sorgen, dass die ETH über Umwege an Drittmittel kommt.
Othmar Wyss, der ehemalige Leiter für Exportkontrollen beim Bund kritisiert dieses Vorhaben. Teile für Kampfdrohnen dürften nach bisheriger Praxis nicht nach Israel exportiert werden. Die Hermes-900-Drohne erlebte im Gazakrieg der letzten Wochen ihre Feuertaufe. Sie steht seither im Kriegseinsatz und feuert auch selbst Raketen auf Ziele. Bei solchen Angriffen starben auch Zivilisten.
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