Schweizer Effizienz lässt zu wünschen übrig
Auch dieses Jahr darf nicht mit besseren Gehältern gerechnet werden. Dies liegt an der mangelnden Arbeitsproduktivität.

Wer dieses Jahr auf eine Lohnerhöhung hofft, muss mit einer Enttäuschung rechnen. Bei den seit Jahrzehnten immer kleiner ausfallenden Gehaltsanpassungen darf auch in naher Zukunft keine Veränderung erwartet werden. Doch der wirtschaftlichen Situation dürfe nicht die Schuld zugeschoben werden, sondern der Grund liege in der mangelnden Effizienz der Schweizer Arbeitnehmer, schreibt die «Aargauer Zeitung».
Arbeitsproduktivität ist direkt an Lohnerhöhungen gekoppelt: Es werden schlussendlich die Leistung und der daraus resultierende erwirtschaftete Gewinn entlöhnt. Die «überdurchschnittlich hohen Löhne» der Schweiz, so das Seco, müssen also auf eine ebenso überdurchschnittliche Effizienz treffen. Bereits eine Produktivitätssteigerung von 1 Prozent führt laut der «Aargauer Zeitung» bereits zu Gehaltssteigerungen von 0,33 Prozent. Wenn ein Unternehmen nun aber den Angestellten bei stagnierender Leistung mehr ausbezahlt, muss es mit Gewinneinbussen rechnen und schadet sich so selbst.
Im Vergleich zu anderen Industriestaaten hat die Schweiz aber die kleinste Produktivitätssteigerung seit den 1960er-Jahren zu verzeichnen, wie die Statistik der «Aargauer Zeitung» zeigt. Um die bereits im internationalen Vergleich überdurchschnittlichen Gehälter zu erhöhen, muss sich erst die stagnierende Effizienz erholen.
Privatkonsum wirkt stützend
Doch die geringe Produktivitätssteigerung stellt, zusammen mit der wachsenden Zuwanderung, eine Gefährdung dafür dar, das hohe Niveau erhalten zu können. So half die Zuwanderung zwar, Krisen abzufedern, doch die «Aargauer Zeitung» vermutet, dass sie gleichzeitig behindernd auf Investitionen und Innovationen gewirkt haben könnte. Gemäss einer Einschätzung der Basler Arbeitsgemeinschaft für Konjunkturforschung BAK hat auch der weiterhin starke Franken Einfluss auf die angespannte Konjunkturlage. Doch die BAK prognostiziert «für 2017 eine wieder etwas kräftigere Expansion der Schweizer Wirtschaft (+1,5%)».
Das hohe Einkommensniveau ist laut Seco aber nicht wirklich in Gefahr. Es habe mehrheitlich durch den relativ hohen Privatkonsum gestützt werden können. Niedrige Zinsen hätten den Konsum ankurbeln und dadurch das Wirtschaftswachstum stützen können. Dies sei auch weiterhin zu erwarten, so Secos Konjunkturprognosen für 2016 und 2017: «Der private Konsum und der Staatskonsum dürften das Wachstum in der Schweiz auch in den kommenden Quartalen stützen, was insbesondere dem Kaufkraftgewinn aufgrund der Preissenkungen und des Bevölkerungswachstums zu verdanken ist.»
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