Unglück in NepalSchweizer Alpinist stirbt am Mount Everest
Der Bergsteiger ist beim Abstieg vom Achttausender an Erschöpfung gestorben. Das teilten die Organisatoren der Expedition mit.

Bei der Besteigung des höchsten Berges der Welt sind am Mittwoch am Mount Everest zwei Bergsteiger aus den USA und der Schweiz gestorben. Es handele sich um die ersten Todesopfer der diesjährigen Saison, teilte der Expeditionsveranstalter Seven Summit Treks in Nepal mit.
Der 41-jährige Schweizer hatte den Angaben zufolge den Gipfel erreicht und dann beim Abstieg Probleme bekommen. «Wir haben zwei zusätzliche Sherpas mit Sauerstoff und Lebensmittel geschickt», sagte Chhang Dawa von Seven Summit Treks in Nepal. «Leider konnten die Sherpas ihn nicht retten.»
Der 55-jährige US-Bürger gelangte nach einem Erschöpfungsanfall noch bis zu einem Zeltlager, «bevor er plötzlich verstarb». Sherpas hätten ihn am Hillary Step noch mit zusätzlichen Sauerstoff versorgt und zum Camp zurückgebracht.
Die Körper der beiden Toten hätten nicht in tiefere Lagen transportiert werden können, sagte Thaneshwor Guragain von Seven Summit Treks. Wegen des schlechten Wetters mussten mehrere Bergsteiger ihren Aufstieg abbrechen und sich vorläufig auf niedrigere Höhen zurückziehen. Der Mai ist normalerweise der von den Wetterbedingungen günstigste Monat für die Everest-Besteigung.
Corona-Fälle im Basislager
Im Durchschnitt sterben jedes Jahr etwa fünf Bergsteiger auf dem höchsten Gipfel der Welt. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Alpinisten auf dem Everest jedoch stark an. Allein 2019 starben elf Menschen bei der Besteigung. Experten führen die steigende Zahl der Todesfälle auf die Massen an Alpinisten zurück, die an manchen Tagen am Gipfel Schlange standen.
In den letzten Monaten hat eine grosse Zahl von Alpinisten versucht, den Mount Everest zu erklimmen. Wegen des Gedränges am Berg waren mehrere Kletterer zu Tode gestürzt. Nepals Tourismusminister hatte in der Folge Regeln für den Auf- und Abstieg erlassen.

Der 8848 Meter hohe Mount Everest kann von der nepalesischen Südseite oder von der chinesischen Nordseite aus erklommen werden. Besonders Nepal ist stark vom Bergsteiger-Tourismus abhängig und litt unter der wegen der Corona-Pandemie ausgefallenen Saison im vergangenen Jahr.
In den vergangenen Tagen sind die Infektionszahlen in dem Land im Himalaya jedoch sprunghaft gestiegen. Seit Beginn der Bergsteigersaison traten bereits mehrere Corona-Fälle im 5364 Meter hoch gelegenen nepalesischen Basislager auf. Mehr als 30 medizinische Notfälle mussten ins Tal gebracht werden.
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