Geschönte Zeugnisse soll es bei den Heimen nicht mehr geben
Jetzt ziehen die Behindertenheime die Lehren aus dem gravierenden Missbrauchsfall eines Berner Therapeuten. Ab sofort wollen sie auf das Codieren von Arbeitszeugnissen verzichten.

Fast drei Jahrzehnte lang hat ein Berner Sozialtherapeut 114 behinderte Kinder in neun Heimen sexuell missbraucht. Mit ein Grund, weshalb seine Taten so lange unentdeckt blieben, waren geschönte Arbeitszeugnisse. Das Haus Christofferus in Renan BE etwa lobte die Arbeit des Therapeuten im Juni 1998 in den höchsten Tönen, obwohl man ihm gekündigt und gar einen Berufswechsel nahegelegt hatte (TA vom 4. 2.). Die Folge: Der Mann fand eine neue Anstellung in Interlaken.