Schweiz verliert – Hitzfeld und Benaglio beschwichtigen
15 Tage vor dem ersten WM-Spiel gegen Spanien hat das Fussball-Nationalteam den zweitletzten Test verpatzt. Die Schweizer verloren in Sion gegen Costa Rica 0:1.
Die Heimniederlage dämpft die Schweizer Euphorie vor der WM. Der Gast aus Costa Rica machte klar, dass in Südafrika auch das Spiel gegen Honduras (das Costa Rica in der WM-Qualifikation eliminierte) nicht zum Selbstläufer wird. Die Schweizer müssen sich bis zur WM klar steigern.
Das Schweizer Team vermochte die Forderung von Trainer Ottmar Hitzfeld nach einem Sieg und einer Selbstvertrauen-einflössenden Leistung überhaupt nicht umzusetzen. Die besten Momente besassen die Schweizer, welche die Partie nahezu in Bestbesetzung begannen, zu Beginn beider Halbzeiten. Padalino besass die erste Möglichkeit (3.), Nkufo wurde wenig später im Strafraum zurückgerissen (4.), Referee Buttimer (Irland) versagte den Schweizern aber den Penaltypfiff. Zu Beginn der zweiten Hälfte verpassten Senderos und Nkufo eine perfekte Hereingabe (47.). Und kurz vor dem Schlusspfiff verpassten Frei und Derdiyok den Ausgleich und der Schiedsrichter verwehrte den Schweizern auch noch einen Handspenalty.
Drei Schweizer Zuschauer beim 0:1
Das Tor des Tages erzielte Winston Parks in der 57. Minute mit einer ausserordentlichen Einzelleistung. Der in Rumänien spielende Parks setzte sich gegen die Verteidiger Von Bergen, Senderos und Ziegler durch und liess auch Goalie Benaglio keine Chance. Die letzte Testgelegenheit vor der Abreise nach Südafrika bietet sich dem Schweizer Team am Samstag in Genf gegen Italien.
«Beim Gegentreffer haben wir uns ungeschickt angestellt», sagte Diego Benaglio am Schweizer Fernsehen. «Dabei fehlte die letzte Konsequenz und Entschlossenheit, das Tor zu verhindern. Man kann jetzt sagen: Lieber jetzt als an der WM. Aber so etwas sollte eigentlich nicht passieren.» Auch Trainer Ottmar Hitzfeld befand: «Es kann nicht sein, dass der Gegner drei Verteidiger austanzt.»
«Mit der Einstellung meiner Spieler bin ich zufrieden»
«Wir müssen nicht an die grosse Glocke hängen, dass wir gegen Costa Rica verloren haben», sagte Hitzfeld. Damit wollte er wohl weniger sagen, dass man die dritte Niederlage in Serie verheimlichen, als dass man sie nicht überbewerten solle. Er räumte ein, dass seinem Team nach einigen harten Trainingstagen die physische Frische gefehlt habe. «Das war ein Härtetest nach dieser Woche. Mit der Einstellung meiner Spieler bin ich zufrieden. Wichtig ist, dass wir in Südafrika bereit sind.»
Gefragt, was er den besorgten Fans entgegne, sagte der Schweizer Wolfsburg-Torhüter Benaglio: «Die kann ich beruhigen. Die Mannschaft hat in den letzten Tagen einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Ich bin absolut positiv gestimmt.»
Unterstützung erhielten Hitzfeld und Benaglio vonCosta Ricas Trainer. «Man darf die Schweiz nach dieser Niederlage sicherlich nicht abschreiben», sagte Ronaldo Gonzalez. «Sie hat letzte Woche sehr hart trainiert und nun 14 Tage Zeit, sich zu erholen. Dieses Team kann an der WM für eine Überraschung sorgen.»
si/str
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