Vorbild SingapurPhilipp Hildebrand macht sich für Schweizer Staatsfonds stark
Kurz nachdem er seine OECD-Kandidatur hat aufgeben müssen, tritt der Ex-Nationalbankchef mit einer neuen Idee an die Öffentlichkeit. Und er sagt, die Schweiz habe auf internationalem Parkett enorm an Bedeutung verloren.

Die Schweiz hat in den letzten Jahren auf dem internationalen Parkett relativ zu anderen Staaten an Bedeutung eingebüsst. Das sagte der ehemalige Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag».
Die Blockbildung und die ausserordentliche Entwicklung in Asien in den letzten 20 Jahren, namentlich in Singapur, habe zu dieser Verlagerung beigetragen. Es fehle der Schweiz an Instrumenten, um in einer zunehmend komplexen Welt Einfluss zu nehmen.
Die Zeiten, in denen sich die Schweiz darauf habe verlassen können, dass die guten Dienste Goodwill schafften, seien vorbei. Solch gute Dienste böten heute auch andere Länder an. Sie seien kein Alleinstellungsmerkmal mehr.
Von strategischer Wichtigkeit
Die Schweiz müsse sich dringend die Frage stellen, wie das Land seine Interessen auch im Jahr 2040 noch wahren könne. Das sei von strategischer Wichtigkeit. Die EU-Länder hätten hier einen grossen Vorteil, weil sie international als Gemeinschaft aufträten.
«Wir aber werden in dieser Generation kein Teil der EU sein», sagte Hildebrand. Vordergründig seien zwar alle nett mit der Schweiz. Am Ende des Tages zählten jedoch allein die nationalen Interessen. Auf der internationalen Bühne werde mit harten Bandagen gekämpft.
Die Schweiz sollte sich eingestehen, dass sie ein Problem habe. Und sie sollte dann einen Plan entwickeln – auf der Basis dessen, was die Eidgenossenschaft auszeichne. Die Schweiz müsste vor allem angesichts ihres Reichtums Finanzdiplomatie betreiben.
Singapur als Vorbild
Singapur sei ein gutes Beispiel dafür, wie ein kleines Land einen enormen Einfluss ausüben könne dank seiner Finanzkraft. «Wir brauchen einen langfristigen strategischen Plan, der jenem Singapurs ähnlich ist.» Dazu gehörten auch Überlegungen für einen Staatsfonds.
Hildebrand hatte sich jüngst für den Posten als Generalsekretär der OECD beworben, seine Kandidatur am letzten Donnerstag jedoch zurückgezogen. Als Grund nannte er die fehlende breite Unterstützung der OECD-Mitglieder, namentlich aus Europa.
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Ich sehe dies etwas anders.
Zum einen finde ich, dass mit gezielten Investitionen in Alternativenergie, Umweltschutz und vor allem Grundlagenforschung in z.B. die Naturwissenschaften, viel mehr Hebelkraft erzeugt wird, als wenn das Geld auf einem Konto dahin serbelt.
Mein Ansatz bedeutet Innovation in Greentech, das Anstreben von Knowhow-Leader-Positionen in Zukunftstechnologien, Schutz unserer Erde und deren Ressourcen. Weg von Gift und Chemie in der Landwirtschaft, weg vom Plastik, der die Weltmeere versaut, durch biologisch abbaubare Ersatzprodukte. Weg von Monokulturen durch Wiederaufforsten der brachliegenden Flächen in Gebieten, die verödet sind. Rückbau von Betonwüsten in lebenspendende Oasen, durch nachhaltige Umweltschutzpolitik.
Sie sehen, es gibt genug Potential für sinnvolle Investitionen des gewaltigen Buchgeldes, das sonst gefährdet ist, sich in Luft aufzulösen.
Die vielen Milliarden, die bei der NABA in den Büchern aufgeführt werden, sind "Eins zwei drei - wie gewonnen, so zerronnen", das möchte doch eigentlich keiner. Deshalb ist es klüger jetzt das Geld realisieren, aufhören zu spekulieren und in Zukunftstechnologien zu investieren, die die Umwelt schützen, den CO2 Ausstoss verringern, die Erderwärmung verlangsamen und Arbeitsplätze schaffen. Das Geld ist vorhanden, einzig die Vernunft muss jetzt die nötigen Voraussetzungen schaffen, dass es gelingt.
So ist die Schweiz und somit auch unsere Welt für das restliche Jahrtausend bestens aufgestellt.