Schonungslose Selbstkritik
Österreich wurde in der WM-Qualifikation bitter bestraft. Warum sich Trainer Marcel Koller nach der 2:3-Pleite in Serbien über «scheiss zehn Meter» masslos ärgert.

Eine kämpferische Leistung sei nicht belohnt worden, war der Tenor in den österreichischen Medien nach der 2:3-Niederlage in der WM-Qualifikation in Serbien. Teamchef Marcel Koller bemängelte, sein Team sei in der ersten Hälfte nicht so kompakt in der Defensive gestanden und hätte auch in der Vorwärtsbewegung Bälle verloren.
«Sie haben sehr gute Fussballer, die das brutal ausgenützt haben. In der zweiten Hälfte war das besser, wir haben mehr gemeinsam defensiv gearbeitet. Die Serben haben natürlich auch aus vier Möglichkeiten drei Tore gemacht. Wir hatten auch zwei Stangenschüsse», bedauerte der Zürcher. Es habe leider nicht sein sollen, um mindestens ein Remis zu holen.
«Blöd angestellt»
Masslos geärgert hat sich der Perfektionist über die Eigenfehler seiner Mannschaft. «Wir hätten zehn Meter mehr zurückkommen müssen, das Loch zu den zwei Sechsern war zu gross, da gab es zu viel Raum. Aber das ist nur ein mentales Problem, da geht es um die Bereitschaft, diesen Weg zu gehen und diese scheiss zehn Meter nach hinten zuzustellen. Sie können es ja, das haben sie schon gezeigt.»
Basels Torjäger Marc Janko, der für Österreich ein Tor schoss, sprach von Naivität. «Wir haben uns zu blöd angestellt bei den Gegentoren. Wir waren zu nachlässig, haben ihnen zu leicht die Räume freigegeben. Es war ein ausgeglichenes Spiel, Serbien ist immer in Führung gegangen, aber wir haben ausgeglichen. Aufgrund des Spielverlaufs und der Tatsache, dass wir die bessere Mannschaft waren, tut das schon weh.»
«Es ist bitter, aber wir haben unverdient verloren»
Man habe es den Gegnern bei den Gegentoren zu einfach gemacht. «Sie konnten durchkombinieren und sind zu leicht zum Abschluss gekommen. Abgesehen von diesen Unkonzentriertheiten – an der Qualität liegt es nicht – waren wir gut eingestellt.» Österreichs Marko Arnautovic sagt, die Mannschaft müsse sich hinterfragen, und übt auch Selbstkritik an seiner eigenen Person.
«Wenn wir auswärts spielen und in drei Kontertore laufen, müssen wir uns hinterfragen. Wir hatten genug Chancen, ich hatte auch genug Chancen. Ich denke, wir haben unverdient verloren. Es ist bitter, es schmerzt natürlich. Es ist das dritte Spiel, es ist noch nichts verloren. Es war sehr emotional, ich habe mich aber auf mein Spiel konzentriert.»
Bayerns Star David Alaba sprach von gemischten Gefühlen. «Wir haben versucht, unser Spiel zu spielen. Ihre Offensive hat nach hinten nichts gemacht, da entstehen dann Löcher. Während des Spiels hatte man zwei verschiedene Gefühle: Einmal waren wir da, dann waren die Serben am Drücker, dann wieder wir. In so einem Spiel, das man in der Hand hat, kann man keine drei Tore bekommen, das ist zu viel.»
tn
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