Neues Buch zeigtSchon immer versuchten die Basler, die Riehener zu gängeln
Wer etwas über das bewegte Verhältnis der grössten basel-städtischen Landgemeinde und Basel erfahren möchte, wird hier fündig. Ein erhellendes Buch über Bevormundung und Verbundenheit.

Am 9. Oktober 1522 kamen zwei gut gekleidete und arrogante Regierungsratsmitglieder nach Riehen. Sie verlangten von den Riehener Männern, Treue und Gehorsam zu schwören. Zuvor hatte Basel Riehen gekauft. Mit den neuen Herren kamen auch neue Vorschriften: es mussten Naturalabgaben entrichtet werden, die Steuern des Mittelalters, zudem schickte Basel einen Landvogt, der die Leibeigenen bei der Stange halten musste. Fortan redeten die Basler den Riehenern überall drein – das ging so weit, dass sie unter Strafgeldandrohung vorschrieben, wie viele Tische bei einer Hochzeit aufgestellt werden durften. Der behördliche Regulierungswahn in Basel hat offensichtlich eine lange Tradition.