Streit ums Mediengesetz«Das ist unjournalistisch. Punkt»
Ringier-CEO Marc Walder plädierte für eine regierungsfreundliche Berichterstattung in der Pandemie. Mit Blick auf die Abstimmung zum Mediengesetz spricht der Basler Journalist Christian Keller von einem «Skandal». Seine Berufskollegin Andrea Fopp sieht das etwas anders.

An einem Anlass der Schweizerischen Management-Gesellschaft wurde Ringier-CEO Marc Walder vor Jahresfrist gefragt, wie er die Rolle der Medien in der Pandemie sehe. Er sagte: «Wir wollen die Regierung unterstützen durch unsere mediale Berichterstattung, dass wir alle gut durch die Krise kommen.» Kürzlich machte der «Nebelspalter» Walders Aussage publik, worauf die Wellen hochgingen. Für Christian Keller, Gründer des Basler Onlineportals «Prime News», zeugt Walders Aussage von zu viel klebriger Nähe zwischen Medien und Politik. «Hier beginnt der Skandal», rechnet er mit Walder ab. Darum kämpft Keller im überparteilichen Referendumskomitee «Nein zu staatlich finanzierten Medien» an vorderster Front gegen das neue Mediengesetz, das im Februar an die Urne kommt.