Schönenberg will herausfinden, was es besser machen kann
Die Berggemeinde belässt ihren Steuerfuss bei 106 Prozent. Wie sie ihr Strukturproblem lösen könnte, soll ein Experte analysieren.
Von Daniela Haag Schönenberg – Das Hauptgeschäft der Gemeindeversammlung von Schönenberg vom Donnerstagabend war nicht umstritten: Das Budget 2012 mit einem Steuerfuss von 88 Prozent (106 Prozent inklusive Oberstufenschulgemeinde) wurde genehmigt. Mehr zu diskutieren gab der Antrag der Rechnungsprüfungskommission (RPK). Deren Präsident Daniel Kohler (FDP) beantragte einen Kredit von 40 000 Franken für eine strategische Analyse der Gemeinde. Ein Experte soll aufzeigen, wie Schönenberg das Strukturproblem lösen könne. Ob es sich beispielsweise mit anderen Gemeinden zusammenschliessen oder die Verwaltung auslagern soll. Die finanziellen Aussichten der Gemeinde präsentierten sich nicht rosig, legte Kohler dar. Die Gemeinde habe in drei bis vier Jahren das Eigenkapital aufgebraucht. Die Verschuldung würde von heute drei Millionen Franken um jährlich eine Million ansteigen. Dies, weil sich Schönenberg eine Sporthalle leiste und immer mehr Aufgaben vom Kanton übernehmen müsse. «Dies wäre zu lösen, wenn die Gemeinde wachsen würde und dadurch mehr Einnahmen generieren könnte», sagte Kohler. Das Gegenteil sei aber der Fall. Eine Steuererhöhung scheint keine Alternative. Für eine Million Franken Mehreinnahmen müsste Schönenberg den Steuerfuss um 25 Prozent erhöhen. Laut Kohler könne Schönenberg nur mit strategischen Massnahmen seine Probleme lösen. Um zu entscheiden, welche Massnahmen zu treffen seien, sei eine Auslegeordnung nötig. Kommunikation kritisiert In der Diskussion wurde Kritik an der fünfprozentigen Steuerfusssenkung vom letzten Jahr laut. Gerügt wurde auch die mangelhafte Kommunikation in der Vergangenheit. Schliesslich genehmigte die Versammlung den Antrag der RPK mit 43 zu 38 Stimmen. Zu Beginn der Versammlung dankte Vizegemeindepräsident Willi Schilling (FDP) Alfons Schuler für dessen Einsatz als Gemeindepräsident. Der Parteilose ist kürzlich aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten. Ausserdem gedachten die Anwesenden des verstorbenen Schulpräsidenten Bruno Kuhn (FDP). Die Ersatzwahl für die beiden vakanten Sitze findet am 5. Februar 2012 an statt. Die Mehrkosten für die Sanierung der Altlasten beim Bau der neuen Sportanlage in Schönenberg betragen 700 000 Franken, wie Beat Bürgler an der Gemeindeversammlung sagt. Der ehemalige Hirzler Gemeindepräsident vertritt die Interessen der Gemeinde Schönenberg gegenüber dem Totalunternehmen Erne AG. Für die Altlasten könne man niemanden mehr zur Verantwortung ziehen. In den 60er-Jahren wurde auf dem Gelände Material aus Brandruinen und dem Strassenbau gelagert. Der Bau der Sporthalle inklusive Altlastensanierung kostet nach heutigem Wissensstand 9,2 Millionen Franken. (dh)
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