Schnittwunden, Insektenstiche und Betrunkene
An der diesjährigen Street-Parade behandelte Schutz & Rettung rund 670 Feiernde. Die 400 Sanitäter hatten dabei kaum mit schweren Verletzungen zu tun. Die Polizei verhaftet indes 73 Personen.

Die Sanitäter haben am Samstag an der Street-Parade in Zürich viel zu tun gehabt: 670 Personen brauchten medizinische Hilfe. Dies sind 226 Personen mehr als im Vorjahr, wie Schutz & Rettung mitteilte.
Bei 249 Personen mussten die Sanitäter Schnittverletzungen behandeln. Dies ist eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr (120) und entspricht rund 37 Prozent der gesamten Behandlungen. Gründe für die Schnittverletzungen sind mangelndes Schuhwerk sowie Scherben, Dosen und andere scharfe Gegenstände.
Kaum schwere Verletzungen
38 Personen suchten die Sanitätsposten auf, weil sie von Insekten gestochen worden waren. Schwere Verletzungen hingegen seien grösstenteils ausgeblieben, heisst es weiter. Trotzdem mussten 49 Personen ins Spital. An der Street Parade 2010 waren es 53.
267 Interventionen waren wegen übermässigem Alkohol- und/oder Drogenkonsum notwendig (Vorjahr: 248). Davon waren 26 Personen unter 16 Jahre alt, letztes Jahr waren es noch 34 Jugendliche. 106 Personen wurden in der Patientensammelstelle wegen ihres Drogen- und/ oder Alkoholkonsums betreut, im letzten Jahr waren es 93.
Sieben Sanitätsposten
Schutz & Rettung hatte wegen der guten Wetterprognose kurzfristig einen zusätzlichen Sanitätsposten aufgestellt. Dies habe sich als richtig erwiesen, heisst es in der Mitteilung weiter.
Durch die angenehmen Temperaturen blieben die Besucher und Besucherinnen lange im Freien. Die letzten beiden der sieben Sanitätsposten wurden erst nach ein Uhr geschlossen.
Insgesamt waren am Samstag in der Stadt Zürich über 400 Personen von Schutz & Rettung im Einsatz. In der Zeit zwischen 1.30 und 4 Uhr musste zudem die Feuerwehr sechs Mal ausrücken, um brennende Container zu löschen.
73 Verhaftungen
Die Raver und Raverinnen haben an der Street-Parade grösstenteils friedlich gefeiert. Dennoch verhafteten die Stadt- und die Kantonspolizei Zürich am Samstag und in der Nacht auf Sonntag insgesamt 73 Personen. Gründe für die Festnahmen waren unter anderem: Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzung, Raub, Diebstahl und Widerhandlung gegen das Ausländergesetz. Bei den sichergestellten Drogen handelte es sich um Kokain, Ecstasy, Haschisch und Marihuana.
Anreisende Street-Parade-Besucherinnen und -Besucher hatten in einem Extrazug von Chiasso nach Zürich einen Sachschaden von mehreren tausend Franken angerichtet. Nach der Ankunft verhaftete die Kantonspolizei sieben Tatverdächtige, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Zwei in Frankreich wohnhafte Touristen hatten zudem Dutzende gefälschte Eintrittskarten im Wert von mehreren tausend Franken auf sich. Sie wurden verhaftet und der Staatsanwaltschaft zugeführt.
Illegale Partys verhindert
Die Stadtpolizei Zürich musste zu einzelnen Schlägereien und Streitereien ausrücken. Gemäss Mitteilung dürfte häufig zu viel Alkohol oder Drogen die Ursache dafür gewesen sein. In der Regel handelte es sich um kleinere Zwischenfälle ohne schwerwiegende Verletzungen.
Die Stadtpolizei unterstützte zudem einige Male die Sanitäter bei der Behandlung von renitenten Patienten. Im Kreis 2 beendete die Polizei eine illegale Party und konfiszierte vorübergehend einen Stromgenerator. Im Verlauf der Nacht verhinderte die Stadtpolizei weitere drei illegale Partys in den Kreisen 2 und 5.
Rund 20 Lärmklagen
Ein schwerer Sturz ereignete sich kurz nach 19 Uhr an der Rämistrasse beim Parkhaus Hohe Promenade. Offenbar kam es zu einem Streit zwischen mindestens zwei Personen. Ein 22-jähriger Deutscher stürzte in der Folge von einer Mauer mehrere Meter in die Tiefe auf das Trottoir und verletzte sich dabei schwer. Ein 18-jähriger Schweizer wurde im Zusammenhang mit diesem Vorfall festgenommen.
Kurz vor Mitternacht kam es beim Bellevue zu einem Streit zwischen mindestens zwei Personen. Dabei wurde ein 21-jähriger Schweizer mit einer unbekannten Stichwaffe verletzt und musste ins Spital. Der mutmassliche Täter, ein 20-jähriger Bolivianer, wurde festgenommen.
Aus der Bevölkerung gingen bis am Sonntagmorgen rund 20 Lärmklagen ein, die im Zusammenhang mit der Street-Parade standen. Weiter verzeigte die Polizei rund ein Dutzend Verkaufsstände und Boulevardbetriebe. In Einzelfällen beanstandete die Polizei die unerlaubte Beschallung auf öffentlichem Grund.
SDA/kpn
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