Schmerzmittel in Pferdefleisch in der Schweiz nachgewiesen
Das Berner Kantonallabor fand in Pferde-Entrecôte aus Kanada den Entzündungshemmer Phenylbutazon. Bei Nutztieren vor der Schlachtung darf das Präparat nicht eingesetzt werden.

Berner Chemiker haben Schmerzmittel in einem Pferde-Entrecôte aus Kanada gefunden. Bei einer Routineuntersuchung von 30 Proben fanden sie Rückstände des Medikaments Phenylbutazon. In den restlichen 29 Proben konnten keine Tierarzneimittel nachgewiesen werden.
Eine Gesundheitsgefahr für Konsumenten könne ausgeschlossen werden, teilt der Verband der Kantonschemiker der Schweiz mit. «Die Konzentration ist mit 1,7 Mikrogramm Phenylbutazon pro Kilogramm Fleisch sehr niedrig», sagte Verbandspräsident Otmar Deflorin.
Der entzündungshemmende Wirkstoff ist für die Anwendung bei Nutztieren in der Schweiz nicht zugelassen. Auch in der Schweiz gibt es allerdings Präparate, die Phenylbutazon enthalten und bei Pferden eingesetzt werden.
Nicht besonders beunruhigend
Die Wirkung kann laut dem Berner Kantonschemiker mit dem Schmerzmittel Aspirin bei Menschen verglichen werden. Phenylbutazon wird etwa bei Muskel- und Gelenkerkrankungen von Pferden angewendet.
Obwohl der Befund nicht besonders beunruhigend sei, drängten sich nun Massnahmen auf, sagte Deflorin: «Der Endverkäufer des Entrecôtes muss gegenüber dem kantonalen Laboratorium Bern darlegen, wie solche Befunde in Zukunft ausgeschlossen werden können.»
Für den Kantonschemiker ist wichtig, dass die Vorschriften zum Einsatz von Schmerzmitteln und Antibiotika befolgt werden. «Nach dem Einsatz von solchen Medikamenten muss sechs Monate gewartet werden, bis ein Tier geschlachtet werden darf.» Damit könne verhindert werden, dass Spuren davon in die Lebensmittelkette gelangten.
Regelmässige Kontrollen
Der Befund zeigt laut Deflorin zudem, wie wichtig regelmässige Laborkontrollen sind. Die Untersuchung war bereits letztes Jahr - unabhängig vom aktuellen Pferdefleischskandal - angeordnet worden. Bereits 2010 hatte das Kantonale Laboratorium Bern bei einer Routineuntersuchung von 30 Proben Pferdefleisch in einer Probe Phenylbutazon gefunden. Damals stammte das Fleisch aus den USA.
Vor rund zwei Wochen waren auch in Grossbritannien Spuren von Phenylbutazon nachgewiesen worden. In 8 von 206 Proben sei das Mittel gefunden worden, teilte die Lebensmittelbehörde mit.
SDA/kle
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