Petition zeigt kaum WirkungSchluss mit dem Gratisparkieren – Liestaler Stadtrat bleibt hart
Über 5600 Personen haben die Beibehaltung der Gratisparkstunde im Stedtli gefordert. Doch die Exekutive hält an ihren Plänen fest – und dreht den Spiess um.

Der Liestaler Stadtrat hält an der Abschaffung der Gratisparkstunde fest – ungeachtet anhaltenden Widerstands. So war Ende April eine Petition eingereicht worden, in der unter anderem die Beibehaltung des bisherigen Konzepts mit einer Stunde freien Parkierens verlangt wird. Die Forderung mit dem Titel «Gleich lange Spiesse für alle – Ja zur Kundenfreundlichkeit» war von über 5600 Leuten unterschrieben worden. Am Donnerstag hat der Stadtrat nun erklärt, wie er den Petentinnen und Petenten entgegenkommen will – nicht sonderlich weit.
Von der Idee, dass Autofahrer ihr Fahrzeug eine Stunde lang gratis in der Altstadt abstellen können, will sich der Stadtrat endgültig verabschieden. Das neue Gebührenregime werde wie geplant am 16. Mai in Kraft treten, heisst es in einem Communiqué. Zumal man mit der Gewerbeorganisation KMU Liestal jüngst einen Kompromiss bezüglich der Höhe der Tarife gefunden habe. Konkret soll in der Altstadt die erste halbe Stunde 1 Franken und die zweite halbe Stunde 2 Franken kosten. Geplant waren ursprünglich 1.50 Franken respektive 2.50 Franken.
Suchverkehr vermeiden
Im Übrigen herrsche breiter politischer Konsens über die Abschaffung der Gratisparkstunde, betont der Stadtrat. «Dieser Beschluss wird sowohl durch KMU Liestal als auch durch sämtliche Fraktionen des Einwohnerrats mitgetragen.» Ziel der Massnahmen sei es, die Lenkung des motorisierten Individualverkehrs im Stedtli zu verbessern und Suchverkehr zu vermeiden. (Alles rund ums neue Parkleitsystem und die Tarifpolitik erfahren Sie in diesem Artikel.)
In zwei Punkten würden die Petenten sogar «offene Türen einrennen», hält die Stadtregierung fest. Zum einen geht es um die Forderung nach einem «zeitgemässen, intelligenten Park- und Verkehrsleitsystem», zum anderen um eine Gratisparkstunde sowie moderatere Tarife für Langzeitparkierer in zwei Parkhäusern.
Hier dreht der Stadtrat den Spiess nun um. Schliesslich sei man schon länger im Gespräch mit den Parkhausbesitzern, um eine Gebührenreduktion zu erreichen. Zudem sei im Einwohnerrat ein Kredit für ein Parkleitsystem beantragt worden. Die Stadtregierung lädt die Petenten dennoch zu sich ein, «um weitere konstruktive Lösungsvorschläge zu diskutieren».
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Simon Bordier ist Nachrichtenredaktor und Kulturjournalist bei der «Basler Zeitung». Er begann 2013 als freier Autor bei der «Luzerner Zeitung», 2015 stiess er zur BaZ.
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