Schlawiner wird mit Spotify-Trick zum Millionär
Mit 1200 Fake-Premium-Accounts und über 400 eigenen Songs hat ein Bulgare den Streaming-Dienst Spotify ausgetrickst und viel Geld verdient.
Eine Person aus Bulgarien hat sich dank einer findigen Masche mehrere Millionen auf dem Musikstreaming-Dienst Spotify erschlichen, wie «Music Business Worldwide» berichtete.
Die unbekannte Person lud dabei über 400 Songs – an denen sie die Rechte besass – auf die Plattform, erstellte zwei Playlists und 1200 Fake-Premium-Accounts und liess die Lieder ununterbrochen abspielen.
Die zwei Playlists namens «Soulful Music» und «Music From The Heart» erreichten so in einem vertraulichen Spotify-Ranking sogar die Top 100 der klickstärksten Listen weltweit. In den USA landete «Soulful Music» auf Platz 11.
72 Millionen Aufrufe im Monat
Trotz der guten Platzierung: Viele Menschen werden die Songs kaum gehört haben. Die Songs wurden hauptsächlich von den 1200 Premium-Accounts abgerufen. «Music Business Worldwide» errechnete, dass ein Premium-Nutzer in der Dauerschleife auf etwas über 60'000 Abspielungen pro Monat kommen kann. Mit seinen 1200 Fake-Premium-Accounts kam der Bulgare also auf rund 72 Millionen Aufrufe im Monat.
Auch bei der Länge seiner Lieder bewies er Köpfchen. Die durchschnittliche Länge seiner Lieder war lediglich 43 Sekunden. Bei Spotify gilt eine Mindestlänge von 30 Sekunden für eine Vergütung an den Urheber.
300'000 US-Dollar pro Monat
Bei einer durchschnittlichen Länge von 43 Sekunden und einem Lohn von 0,004 US-Dollar pro abgespielten Lied kam der Bulgare damit auf einen Verdienst von 300'000 US-Dollar pro Monat. Mindestens vier Monate lang soll er sich mit diesem Trick bereichert haben. Das entspricht einem Gesamtverdienst von 1'200'000 US-Dollar. Damit wären auch die monatlichen Abokosten von 12'000 US-Dollar für die 1200 Premium-Accounts locker zu stemmen.
Ob der Trickser alleine handelte oder mehrere Personen hinter der Masche standen, ist unklar. Sie dürfte aber einen grossen logistischen Einsatz erfordert haben. Neben der Anschaffung von unzähligen Rechnern hätten auch Email-Adressen und Identitäten für die 1200 Premium-Accounts hinterlegt werden müssen.
Aufgeflogen ist die Masche im vergangenen Oktober, als sich die richtigen Künstler bei Spotify meldeten und sich beklagten über die unlautere Konkurrenz. Spotify löschte in der Folge die Lieder und die Playlists.
Ein Gesetz hat er aber nicht verletzt: Weil für die Accounts ordnungsgemäss bezahlt wurde, liegt kein Verbrechen vor.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch