Schindler fährt weniger Gewinn ein
Der Lift- und Rolltreppenbauer hat im vergangenen Jahr 14 Prozent weniger Gewinn verbucht. Restrukturierungskosten belasteten die Bilanz. Dennoch zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich.
Schindler hat 2011 wegen des starken Frankens einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Zudem richtete sich der Lift- und Rolltreppenbauer stärker auf die Wachstumsmärkte in Asien aus, was zu Restrukturierungskosten und damit tieferen Erträgen führte.
Peter Athanas vom Schindler Verwaltungsratsausschuss bezeichnete in Luzern an der Bilanzmedienkonferenz das Ergebnis als solid. Er zeigte sich überzeugt davon, dass die Herausforderungen, denen Schindler 2011 ausgesetzt war, auf absehbare Zeit erhalten bleiben. Auch das neue Rettungspaket für Griechenland sei für Schindler kein Anlass, das Szenario zu ändern, sagte Athanas.
Schindler erarbeitete 2011 einen Umsatz von 7,854 Milliarden Franken. Gegenüber 2010 (8,187 Milliarden Fr.) entspricht dies einem Rückgang von 4,1 Prozent. Schuld daran waren die Wechselkurse, die den Umsatz bei der Umrechnung von lokaler in Schweizer Währung um 900 Millionen Fr. verringerten. In lokaler Währung stieg der Umsatz um 6,9 Prozent.
Hoher Auftragsbestand
Dass die Schindler-Produkte gefragt sind, zeigt der Auftragsbestand, der um 6,0 (lokal 8,3) Prozent auf 6,438 Milliarden Franken stieg. Gemäss der Schindler-Spitze handelte es sich dabei um einen Rekordwert.
Der Betriebsgewinn Ebit betrug 790 Millionen Franken, was einem Rückgang von 16,8 Prozent entspricht. Der Konzerngewinn fiel mit 611 Millionen Fr. um 14,1 Prozent tiefer aus als 2010, als 711 Millionen Fr. erwirtschaftet wurden.
Die Rechnung wurde im vierten Quartal von einem Restrukturierungsprogramm im Umfang von 135 Millionen Fr. belastet. Ohne dieses hätte der Gewinn 709 Millionen Fr. betragen.
Mit dem Restrukturierungsprogramm hatte Schindler auf die Verlagerung der Gewichte vom Westen in den Osten reagiert. In den USA und in Europa, wurden Stellen abgebaut, in China und Indien investierte Schindler dagegen, etwa in neue Fabriken.
China als Motor
Tatsächlich entfielen im letzten Jahr von den weltweit neu installierten Schindler-Anlagen 84 Prozent auf China und 3 Prozent auf Indien. Dass Schindler noch immer 50 Prozent seines Umsatzes in Europa erzielt, liegt am Service, die der Konzern auf den in früheren Jahren installierten Liften und Rolltreppen machen kann.
Zahl und Wert der neu installierten Anlagen in Europa und auf dem amerikanischen Doppelkontinent waren dagegen rückläufig. In Europa schwächte sich die Bautätigkeit vor allem im Süden und Osten ab. In Nordamerika kam es 2011 zu einer Stabilisierung auf tiefem Niveau, während in Südamerika Schindler seine Stellung stärken konnte.
Schindler geht davon aus, dass das umgesetzte Restrukturierungsprogramm im laufenden Jahr zu operativen Verbesserungen führen wird. Unter Ausklammerung nicht vorhersehbarer Ereignisse erwartet der Konzern deshalb für 2012 mit einem deutlich höheren Gewinn.
SDA/jak
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