Scheinangriffe über dem Libanon
Laut der UNO sollen schon wieder Flugzeuge aus Israel in den libanesischen Luftraum eingedrungen sein. Syrien droht zudem mit Vergeltung für die israelischen Angriffe von letzter Woche.

Wenige Tage nach einem Luftangriff auf Syrien sorgen israelische Manöver über Südlibanon für Unruhe in der Region. Nach Angaben libanesischer Sicherheitskreise und der UNO-Mission Unifil vom Montag drangen Flugzeuge aus dem Nachbarland in den libanesischen Luftraum ein, ohne jedoch anzugreifen.
In Libanon sorgten die Flugbewegungen der israelischen Luftwaffe in der Nacht auf Montag zuerst für Spekulationen über mögliche Luftangriffe. Wie aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, gab es zahlreiche Aktivitäten – wohl mit Scheinangriffen und lautem Donnern, wenn Flugzeuge die Schallmauer durchbrachen.
Eine Sprecherin der israelischen Armee in Tel Aviv hielt sich bedeckt. Zu israelischen Berichten über Luftangriffe im Nachbarland sagte sie nur: «Wir bestätigen solche Berichte nicht.»
Syrien droht
Aus Damaskus drohte derweil der Sekretär des iranischen Sicherheitsrats, Said Dschalili, Israel werde den Angriff auf Syrien vom vergangenen Mittwoch bereuen. Die «New York Times» berichtete jüngst unter Berufung auf US-Behördenkreise, dass dabei die wichtigste Forschungseinrichtung für biologische und chemische Waffen attackiert worden sei.
Zuvor hatte es auch Informationen gegeben, wonach ein Konvoi mit Luftabwehrraketen für die israelfeindliche Schiiten-Organisation Hizbollah in Südlibanon Ziel des Luftschlags war.
Zugleich rief Dschalili alle syrischen Konfliktparteien auf, endlich Verhandlungen aufzunehmen. Es müsse einen nationalen Dialog und eine politische Lösung des Konfliktes geben, betonte er.
Iran als Vermittler?
Der Iran hatte sich am Wochenende auf der Münchner Sicherheitskonferenz als Vermittler ins Spiel gebracht, nachdem Oppositionsführer Moas al-Chatib der Assad-Regierung ein Gesprächsangebot gemacht hatte. Vom syrischen Regime gab es darauf keine Antwort. Syriens Opposition fordert von Präsident Baschar al-Assad eine klare Antwort auf das Verhandlungsangebot an das Regime.
Moas al-Chatib sagte dem arabischen Nachrichtensender al-Jazeera am Montag, dass er im Interesse der Syrer bereit sei, der Assad-Regierung zu einem friedlichen Rückzug zu verhelfen. Der Chef der wichtigsten Oppositionsplattform hob zugleich hervor, dass «die Lösung allein in den Händen der Menschen liege, die diese Revolution begonnen haben».
Iran wünscht keine Einmischung
Der iranische Aussenminister Ali Akbar Salehi bestritt indes, dass sein Land das Assad-Regime mit Kämpfern unterstützt. «Die syrische Armee ist gross genug, sie brauchen keine Kämpfer von aussen», sagte Salehi am Montag bei seinem Deutschlandbesuch in Berlin.
Gleichzeitig warnte er die internationale Gemeinschaft vor einer Einmischung in den Konflikt. «Lasst diesen Prozess seinen natürlichen Gang gehen», sagte er und plädierte für Präsidentschaftswahlen unter internationaler Aufsicht.
Rebellen liessen drei Geiseln frei
Syrische Rebellen liessen nach Angaben von Aktivisten derweil drei entführte Ausländer frei, die sie im Dezember entführt hatten. Wie die Regimegegner sagten, kamen die zwei Russen und ein Italiener im Zuge eines Gefangenenaustauschs auf freien Fuss. Die drei Männer hatten in einem syrischen Stahlwerk in der Hafenstadt Latakia gearbeitet.
Landesweit dauerten die Kämpfe an. Der vor fast zwei Jahren begonnene Konflikt hat inzwischen mehr als 60'000 Menschen das Leben gekostet.
SDA/fko
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch