Die Rote Karte gegen YBSchärers Entscheidung, Wagners Frust und der stumme VAR
Der Platzverweis gegen den YB-Verteidiger Quentin Maceiras verändert die Partie zwischen dem FC Basel und den Young Boys. Besonders die Berner hadern mit der Entscheidung.

Nach der 43. Minute ist das Spiel zwischen dem FC Basel und den Young Boys nicht mehr das gleiche. Schiedsrichter Sandro Schärer zeigt dem Berner Verteidiger Quentin Maceiras innerhalb von zwei Minuten zwei Gelbe Karten, was nichts anderes bedeutet als den zweiten YB-Platzverweis in dieser Saison.
Es ist eine diskutable Entscheidung. Maceiras wird im Laufduell mit Fabian Frei durch einen leichten Schubser aus dem Gleichgewicht gebracht, kommt dann noch vor Arthur Cabral an den Ball und spielt diesen. Erst danach trifft er den Brasilianer am Sprunggelenk. YB-Trainer David Wagner sagt nach dem Spiel: «Das ist einfach nicht in Ordnung. Das ist zu hart, was dort entschieden wurde. Und entsprechend ist das Spiel dann in eine andere Richtung gelaufen.»
Tatsächlich ist das Spiel in der zweiten Halbzeit ein anderes. Nicht mehr die Gäste dominieren die Partie, sondern der FC Basel. Und es stellt sich die Frage, wieso der Videoschiedsrichter nicht eingegriffen und Schärers Entscheidung revidiert hat. Die Erklärung ist jedoch ganz simpel: Der VAR darf in so einer Situation nicht intervenieren.
In den Regeln ist eindeutig festgehalten, dass der «Keller» sich zwar bei einer Roten Karte einschalten kann, nicht aber bei einer Gelb-Roten. Und so ist es am Sonntagabend, wie es schon früher war, als der Fussball noch ohne VAR auskommen durfte: Fans, Spieler und Trainer diskutieren über eine Situation, die dieses Spiel verändert hat.
Tilman Pauls arbeitet seit fast zehn Jahren für die Sportredaktion der Basler Zeitung und beschäftigt sich seit 2013 intensiv mit dem FC Basel.
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