Übergriffe auf das PersonalSBB stellen mehr Aggressionen fest
Angriffe auf das Zug-Personal sind fast an der Tagesordnung. Vor allem zwei Regionen stechen aus dieser unrühmlichen Statistik heraus.

In einer internen Analyse der aktuellen Sicherheitslage kommen die SBB zum Schluss, dass «Aggressionen gegenüber dem Personal und Reisen ohne gültigen Fahrausweis steigen, (jedoch nicht signifikant).» Ein Sprecher der Bundesbahnen erklärt gegenüber CH Media, dass es wegen der Maskenpflicht zu diversen verbalen Drohungen gegen dass Personal käme. Die Übergriffe gegen SBB-Angestellte seien zudem gröber geworden. Im Durchschnitt sei das Personal alle zwei bis drei Tage von einer Tätlichkeit betroffen. Diese Zahl sei seit zwei Jahren allerdings leicht abnehmend.
Der Sprecher verzichtet im Artikel auf detaillierte Zahlen, die im Gegensatz zu früher nicht mehr im Geschäftsbericht publiziert werden. In der Begründung heisst es, dass die SBB keinen «Nachahmereffekt auslösen wollen».
Westschweiz und Zürich als «Hotspots»
Diese geheime Informationspolitik wird von Jürg Hurni, Sekretär der Gewerkschaft des Verkehrspersonals, nicht unterstützt. Transparenz wäre in diesem Punkt wichtig, sagt er zu CH Media. Die Gewerkschaft erhalte vor allem aus zwei Regionen des Landes Meldungen von unangenehmen Begegnungen mit Zuggästen. «Hotspots sind die Westschweiz und Zürich»: In der Romandie seien manchmal Banden in den Zügen unterwegs, die sowohl Reisende als auch das Personal belästigen. In den Zürcher S-Bahnen werde die Stimmung in der Nacht gegenüber den Zugbegleiterinnen und -begleitern aggressiv.
Der Gewerkschaftssekretär bemängelt das neue Konzept der SBB, das keine konsequente Doppelbegleitung vorsehe. «Wenn ein Zug aus zwei Kompositionen besteht, ist manchmal eine Zugbegleiterin im vorderen Teil und eine im hinteren», sagt Hurni. Wenn es brenzlig werde, könnten sie sich nicht gegenseitig unterstützen. «Dann fühlen sie sich alleine gelassen.»
Die SBB widersprechen diesem Einwand. Dank des neuen Konzepts sei die Einsatzplanung flexibler. Dadurch könne das Personal auf kritischen Strecken verstärkt werden.
fal
Fehler gefunden?Jetzt melden.