Umbau Bahnhof LiestalSBB nehmen neue Gleise in Betrieb
Ab Montag werden die neuen Gleise 3 und 4 befahren. Auch das neue Stellwerk ist dann im Einsatz.

Am Montag steht am Bahnhof Liestal ein grosser Meilenstein an. Dies teilen die SBB mit. Im Rahmen des Projekts Vierspurausbau und Wendegleis Liestal werden die neuen Gleise 3 und 4 zwischen Adlertunnel und Burggraben in Betrieb genommen. Das hat Änderungen bei den Perrons und Querungen zur Folge.
So gehen das Gleis 2 und dessen Hilfsperron ausser Betrieb. Die Züge halten künftig an den neuen Gleisen 3 und 4 sowie am bestehenden Gleis 1. Um sicherzugehen, dass es am Montag nicht zu Verwirrungen kommt, raten die SBB Reisenden ab Liestal, via Onlinefahrplan oder in der App SBB Mobile zu prüfen, auf welchem Gleis ihr Zug ab Montag hält.

Das Gleis 3 liegt am neuen Mittelperron zwischen Gleis 2 und Gleis 3. Obwohl das Perron nicht in voller Breite nutzbar sein werde, biete es mehr Platz als das heutige Hilfsperron. Das Gleis 4 liegt derweil am neuen Gemeinschaftsperron der Gleise 4 und 5 der SBB und der Waldenburgerbahn (WB). Auch dieses Perron wird noch nicht in voller Breite begehbar sein. Dies, weil die Betreiberin der WB, die BLT, noch letzte Arbeiten auf ihrer Perronhälfte vornimmt. Das Gleis 5 der WB geht dann am 11. Dezember in Betrieb. Bis dahin werden Testfahrten durchgeführt.
10’250 Tonnen Schotter
Ebenfalls am Montag, 25. Juli, nehmen die SBB ihr neues Stellwerk in Betrieb. Damit können die neuen Gleise, Weichen und Signale ferngesteuert werden. «Für all die Bau- und Fachleute ist die Inbetriebnahme der neuen Gleise daher eine grosse Herausforderung», heisst es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Von Anfang Februar bis Ende Juli werden allein für die SBB-Gleise rund neun Kilometer Schienen, fast 8000 Betonschwellen und 10’250 Tonnen Schotter verbaut. «Dazu sind die aktuell laufenden, leider teils sehr lauten Gleisbauarbeiten nötig», so die SBB weiter. Auch die Sperre des Adlertunnels – mit den entsprechenden Fahrplaneinschränkungen – hänge mit diesen Arbeiten zusammen.

180 Kilometer Kabel sind nötig, um die Signale, Weichen und weitere Vorrichtungen ans Stellwerk anzuschliessen. Für die Fahrleitung werden in derselben Zeitspanne unter anderem rund 5,1 Kilometer Fahrdraht verbaut sowie 6,6 Kilometer Kupfer- und Aluminiumseile für Aufhängung und Rückleitung.
Der Vierspurausbau und das Projekt Wendegleis in Liestal dauern noch bis Ende 2025. Auftraggeber ist der Bund. Das Investitionsvolumen beträgt 380 Millionen Franken. Das Projektpaket soll für mehr Pünktlichkeit sorgen und ist eine der Voraussetzungen für den S-Bahn-Viertelstundentakt Basel–Liestal.
Dieser Viertelstundentakt ist aber gefährdet, wie die BaZ Anfang Juni berichtete. Laut der Baselbieter Regierung ist der Grund, dass ein echter Viertelstundentakt nicht mit den vorgesehenen Abfahrts- und Ankunftszeiten der S-Bahn nach Frick und Laufenburg in Basel SBB zu vereinbaren ist. Dies, weil die S-Bahn nach Frick und Laufenburg in Basel SBB genau diejenigen Zeiten beansprucht, die eigentlich für die Verbindungen nach Liestal vorgesehen waren. Mit einem Postulat forderte der Landrat in der Folge, sicherzustellen, dass die Gemeinden mit Bahnhöfen auf der Ergolzlinie oberhalb von Liestal ab 2025 keinen ÖV-Abbau erleiden.
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