Sauber-Chefin in der Gerüchteküche
Die internationale Motorsportpresse hat eine eindeutige These, weshalb Monisha Kaltenborn bei Sauber entlassen wurde.

Als die erwartete Meldung kam, waren doch viele überrascht. Den ganzen Tag über waren die Gerüchte heissgelaufen: Monisha Kaltenborn ist nicht zum GP nach Baku gereist. Kaltenborn ist nicht mehr Teamchefin bei Sauber. Erst kurz vor Mitternacht meldete sich der Rennstall dann endlich zu Wort. Ein Communiqué wurde verschickt – unterschrieben vom Verwaltungsratspräsidenten. Doch der Inhalt war nicht der, der erwartet wurde. Es wurden nur Gerüchte dementiert, wonach die beiden Fahrer ungleich behandelt worden wären.
Kaltenborns Entlassung bestätigte das Team dann kurze Zeit später auch noch. Grund seien unterschiedliche Sichtweisen. Doch bald kam eine neue Frage auf: Haben die beiden Meldungen von Sauber doch mehr miteinander zu tun, als es im ersten Moment scheint?
War Wehrlein zu gut?
Anstoss der Differenzen zwischen der Teamchefin und den Besitzern soll unter anderem Pascal Wehrlein sein. Der Deutsche verpasste wegen einer Verletzung im Wirbelbereich die ersten zwei Saisonrennen. Seit er aber den C34 steuert, stellt er seinen Teamkollegen Marcus Ericsson meist in den Schatten. In Spanien holte er als 8. die ersten Punkte für Sauber in dieser Saison. In den fünf Qualifyings war er nur einmal langsamer als der Schwede.
Bildstrecke - 25 Saisons des Sauber-Teams
Doch Ericsson wird schon lange von Finn Rausing gefördert, dem Mitbesitzer der schwedischen Tetra-Laval-Gruppe, die hinter der Investmentfirma Longbow Finance steht. Dem Unternehmen, das vor elf Monaten den Rennstall von Kaltenborn und Peter Sauber kaufte.
Schon Nasr befürchtete Ungleichbehandlung
Verschiedenen Medienberichten zufolge setzte sich Kaltenborn vehement gegen eine Stallorder im Team ein. Sauber war für Redaktion Tamedia nicht erreichbar.
Bereits in der vergangenen Saison soll der Sauber-Pilot Felipe Nasr befürchtet haben, nicht gleich behandelt zu werden wie Ericsson. Nach den ersten beiden Saisonrennen sagte er: «Ich bin 100-prozentig davon überzeugt, dass mein Auto nicht so behandelt wird, wie es sollte. Ich habe grosse Mühe vor allem mit der Stabilität des Autos während des Bremsens – Ericsson hat da überhaupt keine Probleme.»
Laut motorsport.com soll auch nach langen Diskussionen zwischen Kaltenborn und den Besitzern nur eine Lösung gefunden worden sein: ihr Abgang. (abb)
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