«Sarkozy war zum Schluss einfach erbärmlich»
Gestern haben sich Nicolas Sarkozy und François Hollande im TV duelliert. Ihre Debatte war von einem aggressiven Ton geprägt. Ebenso deutlich kommentieren Politiker das Gesehene.
Mit dem grossen TV-Duell zwischen Nicolas Sarkozy und François Hollande ist am Mittwochabend die letzte Phase des französischen Präsidentschaftswahlkampfs eingeläutet worden. Schon kurz nach der Fernsehdebatte kommentierte Frankreichs Politik den Schlagabtausch zwischen den beiden Kontrahenten.
«François Hollande bewegte sich in sämtlichen Themen auf einer Höhe, die man von einem Präsidenten erwartet», meinte die Sozialistin Martine Aubry und ehemalige Herausforderin Hollandes zu dessen Leistung in der Fernsehdebatte gegen Sarkozy. Sie denke, so zitiert «Le Figaro» die Politikerin, dass die Debatte gegen den jetzigen Staatspräsidenten aufgezeigt habe, was eine Präsidentschaft Hollandes ausmachen würde: einen deutlichen Kurs, wiedergefundene Werte Frankreichs, präzise Antworten und klare Prioritäten.
Jean-Luc Mélenchon, der mit seiner Linksfront auf Position vier aus der ersten Runde des Wahlkampfes gegangen war, zeigte sich laut der Zeitung «Le Parisien» mit Hollandes Leistung ebenfalls zufrieden. Harte Worte findet er indes für Nicolas Sarkozys Auftritt vom gestrigen Abend: «Sarkozy hat seine Zeit mit Herumhampeln und Debattieren verbracht, das war am Schluss einfach nur erbärmlich und schludrig.»
«Jetzt weiss man, wozu ich fähig bin»
«Millionen von Franzosen konnten selber den Moment der Wahrheit mitverfolgen», kommentierte Ségolène Royal die Fernsehdebatte feierlich. «François hat die Duelle klar dominiert, und dies mit Authentizität und Ehrlichkeit», meinte Nicolas Sarkozys sozialistische Herausforderin im Wahlkampf 2007 und ehemalige Lebensgefährtin von Hollande weiter.
Auf die Seite Sarkozys schlug sich derweil erwartungsgemäss Nadine Morano. Die Ministerin für Berufsbildung ist der Meinung, dass der Präsident während der Debatte von Hollande beleidigt und angefahren wurde. Nicolas Sarkozy selber nahm François Hollandes Angriffslust gelassen. Laut dem «Figaro» sagte er anschliessend an das Fernsehduell: «Ich bin nicht der Einzige, der François Hollande als aggressiv wahrgenommen hat. Aber das ist nun einmal seine Persönlichkeit.» Er habe die Debatte als interessant wahrgenommen. Nun liege es am französischen Volk, seine Entscheidung zu treffen.
Sarkozys sozialistischer Herausforderer zeigte sich derweil auch nach dem Duell kämpferisch. Beim Verlassen der Studios von France Télévisions sagte er: «Jetzt wissen die Franzosen ganz genau, zu was ich fähig bin.» Gleichzeitig räumte François Hollande ein, dass es während der Debatte durchaus schroffe Momente gegeben habe.
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