Basler Sport-ChampionsSalome Lang: Am höchsten und am besten
Die OB-Leichtathletin ist Basler Sportlerin des Jahres. Ebenso ausgezeichnet wurden Kanute Jan Rohrer und das Beachvolleyball-Team Florian Breer / Marco Krattiger.

Diesmal ist Conradin Cramer vor Ort – wenn auch etwas später im Jahr als gewöhnlich. Und mit ihm 250 Gäste, die sich in der St.-Jakobs-Halle eingefunden haben. Es ist Montagabend und das grosse Stelldichein des Basler Sports. Nachdem der Basler Sportminister vor Jahresfrist per Videobotschaften die besten Sportler der Stadt auszeichnen musste, tut er dies nun wieder in gewohntem Rahmen in der Brüglinger Ebene.
Es ist offensichtlich: Die Erleichterung, dass auch im Leistungssport wieder zum Courant normal zurückgefunden werden konnte, ist gross. Aber dennoch zeigt sich auch, dass die Corona-Monate Spuren hinterlassen haben. 24 Basler Elite- und 10 Nachwuchssportler, die im Minmium einen Schweizer-Meister-Titel errangen, dürfen diesmal die Gratulationen der Regierung entgegennehmen. Das sind deutlich weniger als in den Jahren vor der Pandemie. Cramer sagt: «Die letzten zwei Jahre waren für die Sportler brutal.»
Nah an der 2-Meter-Marke
Eine, die 2021 über sich hinauswachsen konnte, ist Salome Lang. Die Hochspringerin der Old Boys darf sich nach 2017 zum zweiten Mal als Basler Sportlerin des Jahres feiern lassen. Bei den Männern geht die Auszeichnung an Jan Rohrer (2. Rang an der U-23-Weltmeisterschaft im Kanu Slalom Extreme), beim Team an die Beachvolleyballer Florian Breer / Marco Krattiger (Sieg am Continental Cup).
Dass Lang im Gegensatz zu den anderen Preisträgern zum zweiten Mal zuoberst auf dem Treppchen steht, hat seinen Grund: Zweimal springt sie im letzten Sommer Schweizer Rekord (aktuell bei 1,97 Metern) und qualifiziert sich damit für die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Es ist dies eine Parforceleistung, wenn man die Verletzungshistorie der 24-Jährigen kennt.

Auch aktuell kehrt Lang aus einer Rückenverletzung zurück. Und lässt sich Zeit, wenn es um das Definieren der jüngsten Ziele geht. Der Fokus ist weiter gerichtet, auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris. «Ich werde auf meinen Körper hören und nichts riskieren», sagt Lang über ihr Comeback.
Ein anderer Basler Sportler, der zuletzt mit Verletzungen zu kämpfen hatte, ist Benjamin Steffen, der an den Olympischen Spielen seine Karriere beendet hat. Die angestrebte Medaille blieb ihm zwar verwehrt, doch durfte er sich an einem Grossanlass würdig vom Degenfechten verabschieden.

Natürlich ist auch der 40-Jährige an der Sport-Champions-Auszeichnung dabei, wo er in den letzten Jahren Stammgast war. Diesmal bekommt er ein letztes Mal die Urkunde für den Schweizer-Team-Titel mit der FG Basel – und wird ein zweites Mal auf die Bühne gebeten.
Mit dem neu geschaffenen «Lifetime Award» erhalten er und Rollstuhlsportlerin Karin Suter-Erath (Tennis und Badminton) eine würdige Anerkennung für ihre grossen Karrieren. Beide haben über Jahrzehnte auf Topniveau die Region Basel auf der ganzen Welt vertreten. Sichtlich gerührt war das Duo ob der Ehre. Aber sie sind beileibe nicht die Einzigen, die an diesem Abend in diesem Gemütszustand sind. Denn am Ende sind sie alle Sieger – nach zuletzt zwei schwierigen Jahren.
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