«In einer S-Bahn kann man so lange stehen wie in einem Tram»
Verkehrsexperte Ulrich Weidmann hält Stehplätze in Zürcher S-Bahnen für unumgänglich. Deren Akzeptanz hänge aber nicht nur von der Dauer der Fahrt ab.

Im Grossraum Zürich will man die Pendlerströme ab 2030 über ein äusseres und ein inneres S-Bahn-Netz steuern. Ist das der richtige Ansatz, um den Engpässen zu begegnen?
Wenn man davon ausgeht, dass die Nachfrage weiter steigt, macht es sicher Sinn, die S-Bahn funktional weiterzuentwickeln. Die Anforderungen an die S-Bahn sind über kurze und längere Distanzen unterschiedlich. In der Stadt sollte sie die Funktion einer U-Bahn erfüllen, zwischen Stadt und Land die eines Schnellzugs. Über kurze Distanzen ist ein Sitzplatz nicht so wichtig, dafür eine möglichst hohe Frequenz der Züge. Um dies zu erreichen, müssen die Haltezeiten an den Bahnhöfen kürzer werden. Einstöckige Wagen mit zahlreichen Ausstiegen sind dafür das beste Mittel.