Russische Nationalparks in Flammen
Die schweren Waldbrände in Russland bedrohen auch mehrere Schutzgebiete. Moskau bleibt derweil im Qualm – doch die Medien berichten offenbar nur selektiv.
Landesweit seien mindestens 15 Schutzgebiete betroffen, teilte das Naturschutzministerium in Moskau mit. Zahlreiche Tiere sind laut der Mitteilung bereits verendet.
Die Hauptstadt Moskau ist am Samstag weiter in giftigen Qualm von den Torfbränden in der Umgebung gehüllt. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Teilweise lag die Sichtweite bei unter 100 Metern. In der Nacht zum Samstag starben bei einem Unfall vier Menschen, als der Fahrer wegen des Smogs die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Das meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf die Polizei.
Mehr als 52 Todesopfer zu erwarten
In zahlreichen Regionen Russlands kämpfen hunderttausende Rettungskräfte teils mit primitiven Mitteln gegen die Feuerwalze. Nach offiziellen Angaben kamen bislang 52 Menschen durch die Flammen ums Leben. Hunderte wurden verletzt, Tausende obdachlos. Russische Hilfsorganisationen schätzen, dass die Zahl der Opfer weit höher liegt. Polen will nach eigenen Angaben 160 Feuerwehrleute und Spezialisten nach Russland schicken.
Medienberichte offenbar nur eingeschränkt
Über die genaue Zahl der Waldbrände ist in den russischen Medien nach Recherchen von Redaktion Tamedia derzeit nur wenig zu erfahren – und ebensowenig über die Gefahr durch die Tatsache, dass sich das Feuer Tschernobyl nähern könnte. Laut Berichten im Ausland äusserten Behörden bereits die Befürchtung, dass in Gebieten, die bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor knapp einem Vierteljahrhundert verstrahlt wurden, radioaktive Stoffe freigesetzt werden könnten.
Der Gouverneur von Moskau ist unterdessen offenbar von den Bildfläche nahezu verschwunden, wie es weiter heisst. Juri Luschkow äusserte sich demnach noch nicht in den Medien, obwohl er sonst häufig in Berichten in Erscheinung tritt.
(Mitarbeit: Gilbert Bötschi)
SDA
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