«Rumäne oder Bulgare? Sie werden es nicht mögen»
Regen, Nebel und Blutwurst zum Frühstück: Britische Politiker spielen mit dem Gedanken einer PR-Negativkampagne für ihr Land. Bulgaren und Rumänen sollen damit von der Einwanderung abgehalten werden.

Wie der «Guardian» schreibt, tauchte bei britischen Politikern die Idee auf, mit gezielter «Antiwerbung» Bulgaren und Rumänen davon abzuhalten, nach Grossbritannien einzuwandern. Es solle dabei um die Nachteile gehen, die das Leben in Grossbritannien so mit sich bringt. Eine solche Kampagne «würde den Eindruck korrigieren, dass die Strassen hier mit Gold gepflastert sind», zitiert die Zeitung einen ungenannten Minister.
Regen, Nebel und Blutwurst zum Frühstück: Noch ist nicht bekannt, welche konkreten Vorurteile in einer geplanten Negativkampagne über Grossbritannien zum Zug kommen sollen.
Was klingt wie ein Scherz der Komikertruppe Monty Python wäre nur ein Teil potenzieller weiterer Massnahmen. Politiker wollen so die Einwanderung einzuschränken. Der Hintergrund: 2014 fallen im EU-Raum Beschränkungen für Bulgaren und Rumänen, sie können ab kommendem Jahr in Grossbritannien uneingeschränkt leben und arbeiten.
Umstrittene Zahlen
Wie viele der 29 Millionen rumänischer und bulgarischer Staatsbürger schliesslich wirklich nach Grossbritannien kommen werden, ist umstritten. Die konservative Organisation Migration Watch rechnete mit 250'000 Einwanderern aus beiden Ländern, schrieb dazu der «Telegraph» in einem Artikel von Oktober 2012. Der Tory-Parlamentarier Philip Hollobone behauptet, dass die Anzahl rumänischer und bulgarischer Einwanderer innerhalb zweier Jahre auf 425'000 ansteigen wird.
Diese Zahlen sind möglicherweise stark übertrieben. Die Regierung selbst rechne nicht mit einer Zuwanderungswelle, schreibt der «Guardian». Denn die Beschränkungen für Rumänien und Bulgarien fallen auch in anderen EU-Staaten wie Deutschland oder Italien.
Die britische Regierung ist offenbar noch nicht überzeugt von der Idee. «Wir befinden uns in einem fortlaufenden Prozess. Es ist klar, dass wir uns innerhalb des europäischen Rechtsrahmens bewegen müssen.» Die für ihre Selbstironie bekannten Briten folgten bereits einem Aufruf des «Guardian», Vorschläge für die Negativkampagne einzusenden. «Rumäne oder Bulgare? Sie werden es nicht mögen» , titelte die Zeitung selbst.
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