Rückschlag für Apple im Patentstreit – Aktie im Minus
Doppelte Niederlage für Apple: Nachdem ein US-Berufungsgericht dem Konkurrenten Samsung im Patentstreit den Rücken stärkte, fiel die Apple-Aktie um zwei Prozent. Die Wallstreet rutschte ins Minus.
Kursverluste von Apple nach einem Rückschlag im Patentstreit mit Samsung haben am Donnerstag alle Gewinne an der Wallstreet nach überraschend guten Arbeitsmarktdaten aufgezehrt. Das US-Berufungsgericht in Washington hob am Nachmittag ein vorläufiges Verkaufsverbot für Samsungs Smartphone Galaxy Nexus auf.
Das Bundesgericht im kalifornischen San Jose, vor dem sich Apple und Samsung einen erbitterten Rechtsstreit liefern, habe mit dem Ende Juni verhängten Verbot die Gesetze zu weit ausgelegt. Das Bundesberufungsgericht in Washington hatte das Verkaufsverbot bereits im Juli vorläufig aussetzen lassen, nun bestätigte es seine Entscheidung.
Das Gericht in San Jose hätte das Verbot nicht allein auf der Grundlage erlassen dürfen, dass Samsung wahrscheinlich Patentrechte verletzt habe. Vielmehr hätte Apple zeigen müssen, dass höhere Verkaufszahlen für das Galaxy Nexus direkt mit der Patentrechtsverletzung zusammenhingen. Dafür gebe es keine Beweise.
Apple wirft Samsung vor, Eigenschaften seines Multimediahandys iPhone und seines Tablet-PCs iPad illegal kopiert zu haben. Im Prozess in San Jose sprach eine Jury dem US-Konzern im August Schadenersatz in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar zu.
Aufschläge dank US-Arbeitsmarkt
Die Apple-Aktie fiel nach dem Entscheid knapp zwei Prozent. Zuvor hatten noch positive Nachrichten vom gebeutelten US-Arbeitsmarkt für Aufschläge gesorgt. Die Aufschläge konnten sich jedoch nicht lange halten. In der vergangenen Woche beantragten so wenig Amerikaner wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr zum ersten Mal Arbeitslosenhilfe.
Der Kater setzte bald ein: «Die Realität zeigt, dass es nur Ein-Wochen-Zahlen sind und revidiert werden können, deswegen kam es zu den Gewinnmitnahmen», sagte Chef-Investmentstratege Tim Ghriskey von Solaris Asset Management.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 13'326 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 stagnierte bei 1432 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel knapp 0,1 Prozent auf 3049 Zähler.
Neben den Jobdaten standen weitere Konjunkturdaten im Mittelpunkt. Das Defizit in der US-Aussenhandelsbilanz weitete sich im August auf 44,2 Milliarden Dollar aus. Experten hatten lediglich mit 44,0 Milliarden Dollar gerechnet. Zudem ging die Menge der Exportgüter den fünften Monat in Folge zurück. Die schwache weltweite Nachfrage stimmte Investoren vorsichtig.
Übernahme im Mobilfunkbereich
Für die grössten Ausschläge am Aktienmarkt sorgte die Nachricht, dass der japanische Mobilfunker Softbank den US-Konkurrenten Sprint Nextel übernehmen will. Die Sprint-Nextel-Anteilsscheine schossen 14,3 Prozent in die Höhe.
Die Papiere von Clearwire, an denen Sprint fast die Mehrheit hält, gingen mit plus 70 Prozent durch die Decke. Ein Sprint-Grossaktionär vermutete, dass der Konzern Clearwire komplett übernehmen könnte.
Einem Nikkei-Bericht zufolge könnte die Softbank über Sprint auch Jagd auf den kleineren Rivalen Metro PCS machen. Metro-PCS-Papiere verloren 3,3 Prozent.
Erfolgreiches Debüt von Realogy
Zu den Gewinnern gehörten die Realogy-Papiere. Die Apollo-Global-Management-Tochter legte am Tag ihres Marktdebüts mehr als 26 Prozent zu. Der Immobilien-Dienstleister sammelte bei seinem Börsengang 1,1 Milliarden Dollar ein und markierte nach Facebook und Santander Mexico den drittgrössten US-IPO.
Auf der Verliererseite fand sich der Einzelhändler Safeway wieder. Die Aktien des US-Branchenzweiten gaben 3,5 Prozent nach. Der Konzern erfüllte im abgelaufenen Quartal die Wallstreet-Erwartungen nicht.
SDA/fko
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