Rote Schuhe für Mexikos verschwundene Frauen
Das mexikanische Ciudad Juárez erlangte in den letzten 20 Jahren durch brutale Frauenmorde Berühmtheit. Demonstranten gedachten nun der 400 getöteten Frauen und derer, die noch immer vermisst werden.
Mit hunderten Paar roter Schuhe haben Demonstranten in der mexikanischen Ciudad Juárez auf das weiter unaufgeklärte Verschwinden zahlreicher Frauen aufmerksam gemacht. Die Demonstranten versammelten sich vor dem Rathaus der an die USA grenzenden Stadt, in der die Verbrechensrate besonders hoch ist. Etwa 300 Menschen setzten mit roten Schuhen an den Füssen ein sichtbares Zeichen.
Zu der ungewöhnlichen Aktion aufgerufen hatten die Künstlerin Elina Chauvet und der spanische Journalist Javier Juárez. Auch soziale Organisationen und Angehörige verschwundener Mädchen und Frauen nahmen teil. «Das ist eine Weise, die Behörden daran zu erinnern, dass es in der Stadt noch Dutzende Fälle von verschwundenen Frauen gibt und dass sie nicht gelöst wurden», sagte Chauvet.
Viele unfaufgeklärte Fälle
Seit 2009 wird Ciudad Juárez von einer Welle der Gewalt erschüttert, die mit dem Drogenkrieg in Mexiko zusammenhängt. In den 1990er Jahren und in den ersten Jahren nach dem Jahrtausendwechsel erlangte die Stadt durch brutale Frauenmorde Berühmtheit. Nach Angaben mehrerer Nichtregierungsorganisationen wurden damals rund 400 Frauen ermordet, die meisten Fälle wurden bis heute nicht aufgeklärt.
Alleine während der Präsidentschaft von Felipe Calderon zwischen 2006 und 2012 kamen im mexikanischen Drogenkrieg mindestens 100'000 Menschen ums Leben. Laut einer Liste der mexikanischen Regierung, welche die «Washington Post» Ende November sichten konnte, gelten noch immer 25'000 Menschen als vermisst.
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