Spannendes Vuelta-FinaleRoglic wankt ein letztes Mal
Den abschliessenden Angriff auf sein Leadertrikot vermag der Slowene knapp abzuwehren. Vuelta-Debütant Gino Mäder wird nach starker Leistung Etappenzweiter.

Es braucht Mut, jetzt noch einmal alles zu riskieren. Zweieinhalb Wochen lang haben Richard Carapaz und Hugh Carthy hart in die Pedalen getreten, um sich in dieser Situation wiederzufinden. Weniger als eine Minute trennt sie vom Vuelta-Gesamtsieg. Und dieser Schlussanstieg, hinauf zum Alto de la Covatilla, ist ihre letzte Chance vor der sonntäglichen Promenade nach Madrid. Nur: Wer Leader Primoz Roglic herausfordern will, riskiert eben auch, selber blossgestellt zu werden. Im schlimmsten Fall gar noch vom Podest zu rutschen.
Beide setzen lange auf die Karte Sicherheit. Zu lange, wie sich zeigt, als sie das Nebelmeer durchbrechen. Erst greift Carthy an, gut vier Kilometer sind es noch bis zum Ziel. Der Brite kommt zwar nicht weg. Aber sein Angriff stellt Gesamtleader Primoz Roglic bloss: Der Slowene braucht einen langen Moment, um die Lücke wieder zu schliessen. Die Reaktion ist wie Blut in Haigewässer: Die Konkurrenz spürt, dass da doch noch etwas möglich sein könnte.